Behinderte und nicht behinderte Künstler aus Wilhelmsburg stellen ihre Arbeiten öffentlich aus

Wilhelmsburg . Sie malen Bilder, schreiben Gedichte, fotografieren, arrangieren Collagen und kennen im Ausleben ihrer Kreativität eigentlich keine Grenzen. Und das Besondere: Im inklusiven Verein „Inselatelier“, der seinen Sitz im Erdgeschoss des Hochhauses Dahlgrünring 3 in Kirchdorf- Süd hat, arbeiten behinderte und nicht behinderte Menschen im Projekt „Together – Kunst verbindet“ seit mehr als einem Jahr derart erfolgreich zusammen, dass die Künstlerin und Vereinsvorsitzende Maren Fiebig zufrieden feststellt: „Kunst gibt dem Schaffenden Freude und Selbstwertgefühl durch soziale Anerkennung. In diesem künstlerischen Rahmen funktioniert auch die Integration von Menschen mit Behinderung nahezu spielerisch.“

Mehr als 50 regelmäßige Besucher zählt das Inselatelier in seinen kostenlosen, generationsübergreifenden Kursen. Von den Teilnehmern sind mehr als die Hälfte Kinder und Jugendliche. Anleiter sind professionelle Künstlern mit und ohne Handicap. Das Team, zu dem die an MS leidende kunstpädagogisch ausgebildete Künstlerin Tatjana Kähler oder auch der gehörlose afghanische Künstler Temurscha Faroq zählen, gibt auch regelmäßig Kurse in Kirchdorf- Süd an der Inklusionsschule An der Burgweide. Die Kinder nehmen unter anderem am Kurs „Gebärdensprache und Kunst“ teil.

Inzwischen sind sehr viele sehenswerte Werke entstanden, die das Leben in Kirchdorf-Süd widerspiegeln und nicht im Inselatelier oder in der Schule unter Verschluss bleiben sollen. Das Jobcenter team.arbeit.hamburg, das einigen Künstlern den Kontakt zum Inselatelier vermittelte, wird nun auch die Kunstwerke ausstellen. Ausstellungseröffnung ist am 5. Februar, 16 Uhr, im Jobcenter für schwerbehinderte Menschen, Beltgens Garten 2, in Hamm- Mitte. mit einer Rede von Ingrid Körner, Senatskoordinatorin für die Gleichstellung behinderter Menschen. Die Ausstellung endet am 30. April und ist täglich, von Montag bis Freitag (außer Mittwoch) in der Zeit von 9 bis 12 Uhr anzusehen.

Das Inselatelier wird seit Beginn von der BHH Sozialkontor GmbH unterstützt. Weitere Unterstützer sind der Kulturausschuss Hamburg-Mitte, die Nachbarschaftsstiftung der SAGA GWG oder auch die Preuschhof-Stiftung. „Wir brauchen Spenden“, sagt Maren Fiebig, „wir suchen weitere Sponsoren.“ Kontakt: homepage.hamburg.de/marenfiebig/ im Internet.