Ein Glosse von Manfred Scholz

Immer öfters glaube ich, dass ich bei meiner Herzallerliebsten nur noch auf Platz zwei stehe. Mein Nebenbuhler heißt Chester, steht auf vier stämmigen Beinen und ist das kleinste Familienmitglied. Zugegeben: Mein Konkurrent sieht ausgesprochen sympathisch aus. Für den Beagle ist meine Herzallerliebste das Alphatier. Ich laufe als Mitglied des Rudels nur nebenbei mit. Beagle sind Jagdhunde, also immer auf der Jagd nach Futter. Weniger nett ausgedrückt: Mein Rivale um die Herzensgunst ist unendlich verfressen. Er spürt instinktiv, wenn auf dem langen Tisch in der leeren Küche ein Wurstteller steht. Ratzeputz ist der Aufschnitt verschwunden. Genauso verhält es sich (eine Auswahl) bei Käse, Sahnestückchen, Katzenfutter oder Schokolade. Würde ich so unkultiviert alles in mich hineinstopfen, bekäme ich gezielten Ärger mit dem Haushaltsvorstand. Aber Chester? Ein scharfes Wort, ein halber Diättag und ein paar Streicheleinheiten – das war’s. Bis zur nächsten Fressattacke.

Mein Konkurrent ist süchtig nach Bewegung. Damit ihr kleiner Liebling in Form bleibt, sind für die Herzallerliebste drei Gassi-Runden pro Tag ein Muss. Haben Sie Lust, beider Kälte durch die Gegend zu marschieren? Ich nicht. Aber was tut man nicht alles, um bei der Herzallerliebsten zu punkten! Habe ich schon erwähnt, dass ich ein Katzenfan bin?