Hamburger Architekten erhalten den Zuschlag für einen öffentlich geförderten Neubau. Saga baut 340 Wohnungen

Heimfeld . Jetzt steht fest, wie der Saga-Neubau an der Ecke Denickestraße/Thörlstraße aussehen soll. Den Zuschlag in dem „hochbaulich-freiraumplanerischen Gutachterverfahren Denickestraße“ hat das Hamburger Büro Renner Hainke Wirth Architekten bekommen. Die Architekten, die sich mit ihren Plänen für den Neubau von 340 Wohnungen an der Denickestraße/Thörlstraße unter ihren zwei Mitbewerbern durchsetzen konnten, werden nun den Neubau für die Saga/GWG umsetzen.

Mit der zur Straße hin versetzen Front wird eine Auflockerung des bis zu fünf Etagen hohen Neubaus mit roter Klinkerfassade erreicht. Damit wird die Eintönigkeit einer planen Fassade verhindert. Für eine Auflockerung des Baukörpers sorgt auch die unterschiedliche Geschoss-Bauweise. „Wir sind jetzt im Gespräch, weil wir noch einige Änderungen bezüglich der Farbwahl der Steine an der Außenfassade vornehmen wollen“, sagt Dietmar Loose, Harburger Geschäftsstellenleiter der Saga/GWG. Fakt sei, so Loose weiter, dass eine Sanierung des Altbaus nicht lohnen würde, zumal mit dem Neubau doppelt so viele Wohnungen zur Verfügung gestellt würden.

Der Altbau aus dem Jahr 1942 mit 170 Wohnungen wird abgerissen. Es entstehen an dieser Stelle neue öffentlich geförderte Wohnungen, darunter auch seniorengerechte Wohnungen und Wohnungen für Studenten. Das heißt: Wer in dem geplanten Komplex wohnen möchte, braucht einen Wohnungsberechtigungsschein, also entweder einen Paragraf-5-Schein, einen Dringlichkeitsschein oder einen Familienschein. Mit rund sechs Euro Kaltmiete pro Quadratmeter liegen die neuen Wohnungen, die im Zuschnitt etwas kleiner ausfallen sollen, als die alten, nur wenig über der jetzigen Miete. Im Durchschnitt werden die Wohnungen in dem Neubau mit 1,5 bis 4,5 Zimmern, etwa 57 Quadratmeter haben. Zu dem Neubau wird es auch eine neue Tiefgarage geben, und, so Loose, die Bebauung solle zum jetzigen Hinterhof hin etwas verdichtet werden.

Insgesamt wird die Saga/GWG 40,3 Millionen Euro an Baukosten investieren. Ob es beim ursprünglichen Zeitplan wird bleiben können, müsse sich erst zeigen, so Saga/GWG-Sprecherin Kerstin Matzen. Ursprünglich war der Baubeginn bereits für den ersten Bauabschnitt im Sommer dieses Jahres geplant. „Das hängst natürlich bei diesem Vorhaben von mehreren Faktoren ab. Zum Beispiel kann uns ein langer und harter Winter da einen Strich durch die Rechnung machen. Es ist durchaus möglich, dass sich der Baubeginn bis ins vierte Quartal 2014 verzögert“, sagt Matzen.

Der Baubeginn des Projekts hängt aber auch davon ab, wie zügig die Umquartierung der jetzigen Mieter läuft. Bislang, so Kerstin Matzen, sei die Umquartierung gut vorangekommen. Rund 70 von den 170 vermieteten Altbau-Wohnungen seien bereits frei. Die Mieter, die schon jetzt mitgeteilt hätten, dass sie in den Neubau einziehen wollten, sagt Matzen, seien auch vorübergehend in Ausweichquartieren im Viertel untergebracht worden. Derzeit bekommen die Mieter, die jetzt noch an der Denickestraße wohnen, Briefe von ihrem Vermieter. „Wir werden viele Gespräche mit unseren Mietern führen und uns Zeit nehmen, denn uns ist sehr daran gelegen, für unsere Mieter die für sie beste Möglichkeit zu finden. Klar ist: Wer zurück möchte und eine Wohnung in dem Neubau beziehen will, dem wird auch eine Wohnung angeboten werden“, so Kerstin Matzen. In diesen Fällen könnten, so die Sprecherin, auch Ausnahmeregelungen vom Dringlichkeitsschein getroffen werden. Mieter also, die jetzt dort wohnen und keinen Dringlichkeitsschein besitzen, können trotz der öffentlichen Förderung des Neubaus wieder einziehen. Hier, sagt Kerstin Matzen, gehe ausdrücklich das Rückkehrrecht vor.

Bei einem Baubeginn im vierten Quartal 2014 sollen, so der Plan der Wohnungsbaugesellschaft, die ersten der 340 Wohnungen in dem Neubau schon Ende 2015 oder Anfang 2016 bezugsfertig sein. Unklar sei noch, so Kerstin Matzen, ob der Neubau in zwei oder drei Bauabschnitten fertig gestellt werde.