NDR-Moderator Rainer Sass sorgte bei der Marmstorfer Teichwette für Stimmung und grillte auf dem Wasser

Marmstorf. Auch wenn die Temperaturen bei frostigen Minusgraden lagen – die Stimmung kochte hoch, bei der Teichwette in Marmstorf. NDR-Fernsehkoch Rainer Sass trat am Sonntag gegen den amtierenden Schützenkönig Johannes „Jojo“ Tapken bei einem nicht ganz ernst gemeinten Zweikampf an. Für die Kontrahenten hatten die Schützenbrüder wochenlang schwimmende Untersätze zusammengezimmert. Während das Gefährt des Königs in dezentem Schützengrün leuchtete, bekam Rainer Sass eine schwimmende Küche mit Grill, Nirostaspüle und Pfannenhalter gestellt. Beide hatten sich gut gerüstet gegen die Kälte: Während der König auf Fleecehandschuhe und Schützenjoppe setzte, schwor Rainer Sass auf lange Unterhose, dicken Schal und bunte Ringelmütze.

Spektakulär war schon die Anfahrt zum Marmstorfer Feuerteich: König und Koch durften in einem Cadillac-Oldtimer Platz nehmen. Anschließend sorgte der NDR-Moderator bei der Begrüßung mit seinen launigen Sprüchen auf der Bühne für Heiterkeit. Unter anderem verriet er, dass er zwar schon mehr als zehn Jahre in einem kleinen Dorf in der Nähe von Stade lebe, aber ein Hamburger Jung sei. „Nur eben aus Stade“. Außerdem erzählte er, dass ihn seine Kollegin Bettina Tietjen für die Sache begeistert habe. Die Moderatorin war im vergangenen Jahr bei der Wette auf einem roten Sofa auf dem Feuerteich herumgeschippert. „Sie hat mir verraten, dass es hier lecker Erbsensuppe und selbstgebackenen Butterkuchen gibt. Da war klar: ich komme.“

Auf dem Wasser inspizierte der Koch seine schwimmende Küche auf ihre Tauglichkeit und warb enthusiastisch für das Grillen im Winter. „Das ist absolut im Trend“, sagte er. Zu bemängeln hatte er die Ausstattung mit Gewürzen und entdeckte sofort eine Altlast: „Diese Kräutermischung hat eine Mindesthaltbarkeit bis 2010 – das stammt wahrscheinlich noch aus dem Jahr, als Carlo von Tiedemann hier war“, mutmaßte er. Tatsächlich hatte Sass auch ein Steak im mitgebrachten Tragekorb dabei. Zusätzlich auch ein kleines Glas mit gewürztem Olivenöl. Sass konnte gar nicht anders – er musste schnell noch ein paar Küchentipps loswerden, bevor er den Grill anschmiss und das Fleisch aufs Rost packte. Dann legte die etwas wackelige Küche ab in Richtung Teichmitte, gut gesichert von der Mitgliedern der Tauchgruppe der Freiwilligen Feuerwehr Marmstorf, die in dicken Taucheranzügen im eisigen Wasser ausharrten. Spontan zog Rainer Sass für die tapferen Retter einen Marillenbrand aus seinem Korb und kredenzte ihnen einen Schluck, der von innen wärmen sollte.

In der Teichmitte trafen die beiden Wettkandidaten aufeinander. Dabei kam der König sozusagen aus heiterem Himmel. Er ließ sich per Seilbahn aus luftiger Höhe herab und schaffte eine Punktlandung auf seinem schwimmenden Untersatz. Anschließend stieg er in die schwimmende Küche über und kontrollierte, was sein Gegner in der Pfanne hatte.

Nach erfolgreich absolvierter Fahrt auf dem Teich mischte sich der prominente Gast am Ufer unters Volk. Jeder Autogrammwunsch wurde erfüllt, unzählige Fotos gemacht. Und weil er den Marillenbrand eh schon dabei hatte, wurden die Marmstorfer von ihm spontan zur Verkostung animiert. Beide Wettpaten spendeten jeweils 250 Euro für den guten Zweck. Das Geld kommt der Tagespflege in Marmstorf zugute.