Als erste Kommunalverwaltung nimmt der Landkreis Harburg den HVV-Großkundentarif in Anspruch

Winsen. Als erste Kommunalverwaltung im HVV-Tarifgebiet bietet der Landkreis Harburg seinen Mitarbeitern die Möglichkeit, die HVV-Proficard zu nutzen. Diese Abo-Monatskarte ist für die Mitarbeiter besonders günstig, da der Arbeitgeber Großkundenrabatt erhält und zum anderen selbst einen Zuschuss für die Mitarbeiter zahlt. „Der Landkreis will ja gern Vorbild sein, die Proficard passt gut ins Programm der klimafreundlichen Mobilität“, sagte Landrat Joachim Bordt bei der Vorstellung des Projektes. 53 Mitarbeiter der Kreisverwaltung nutzen bereits das Angebot. „Eine Kollegin verzichtet jetzt komplett aufs Auto“, sagte der Landrat.

Der Zuschuss, den der Landkreis zahlt, beträgt 12,85 Euro pro Mitarbeiter und Monat. Er ist für alle Unternehmen gleich. Die Kreisverwaltung begleicht diesen Beitrag aus Einnahmen, die sie mit der Verpachtung ihrer Dachflächen für Photovoltaikerzeugung einnimmt – somit werden die Einnahmen aus Klimaschutzmaßnahmen gleich in weitere investiert.

Der Hamburger Unternehmensverband AGA ist als Vertriebspartner mit dabei. Da Unternehmen die Proficard erst ab 100 teilnehmenden Mitarbeitern buchen können, bündelt die AGA die Anfragen, sodass die Mindestabnahmemenge auf 20 Monatskarten gesenkt wird. AGA-Hauptgeschäftsführer Volker Tschirch wies darauf hin, dass es „ohne den Landkreis Harburg den Vertriebspartner AGA nicht gäbe“. Denn als der damalige Landrat Axel Gedaschko in den Hamburger Senat berufen worden war, setzte er sich für mehr Angebote des HVV im Landkreis ein „Aktuell engagiert sich der Landkreis beim niedersächsischen Wirtschaftsministerium für die Verbesserung des HVV-Angebots“, ergänzte Bordt.

„Mit der Proficard beträgt die Ersparnis für den Mitarbeiter bis zu 800 Euro im Jahr“, sagte Gabriele Petersen, Teamleiterin der HVV-Großkundenbetreuung. Beispielsweise kostet die Abo-Monatskarte für den Gesamtbereich dann nicht mehr 163, sondern nur 103 Euro, von der die 12,85 Euro Zuschuss noch abgehen. Für drei Ringe – das entspricht zum Beispiel der Strecke Harburg-Winsen – sind es 64 statt rund 90 Euro. Auszubildende fahren noch günstiger.

„Ein Zuschuss des Arbeitgebers zu den Fahrtkosten bewirkt mehr an Motivation als eine Gehaltserhöhung“, hat Tschirch außerdem festgestellt. Und selbst wenn noch weitere Mitarbeiter der Kreisverwaltung – insgesamt sind es rund 800 – sich für Bus und Bahn entscheiden und die Mittel aus den Solar-Pachteinnahmen nicht mehr ausreichen sollten, zahlt der Landkreis den Zuschuss. „Dann schauen wir eben nach weiteren Flächen, die wir verpachten können“, so Bordt.