Gewerbegebiet Ost in Nenndorf: Bau der 20.000 Quadratmeter großen Logistikhalle der ortsansässigen Firma WAS ist abgeschlossen

Nenndorf. Der imposante Neubau einer 20.000 Quadratmeter großen Logistikhalle mit 1000 Quadratmeter Büroanbau an der Autobahn 1 in Nenndorf zieht seit Wochen die Blicke der Vorbeifahrenden auf sich. Nach knapp sechsmonatiger Bauzeit sind die Arbeiten am ersten Gebäude im neu erschlossenen „Gewerbegebiet Ost“ der Gemeinde Rosengarten abgeschlossen. Bauherr ist das ortsansässige Unternehmen „WAS Werner A. Schulz Import und Export“. Inhaber Tim Schulz will ab April mit seiner Mannschaft vom alten Standort Am Hatzberg/Ohepark an den Oheberg ziehen.

Das Unternehmen WAS blickt auf eine lange Erfolgsgeschichte zurück. Gegründet 1969 in Hamburg, beliefert WAS aus seinem Lager in Nenndorf Gastronomiefachhändler und Schiffsausrüster europaweit mit mehr als 6500 Artikeln aus allen Bereichen des Gastronomie- und Hotelbedarfs. Bereits vor vier Jahren stellte Inhaber Tim Schulz erste Überlegungen an, seine Lagerfläche vor Ort insgesamt zu vergrößern. Von der Gemeinde Rosengarten kaufte er schließlich ein 78.000 Quadratmeter großes Grundstück Am Oheberg 1, auf dem nun die 150 Meter lange, 135 Meter breite und 12,45 Meter hohe Logistikhalle steht.

Mit dem Bau hat die Firma ihre Grundlagerfläche mehr als verdoppelt. Außerdem hält das Unternehmen die Option auf eine mögliche Erweiterung um weitere 20.000 Quadratmeter Hallenanbau. Damit sei auch auf lange Sicht die Einstellung neuer Mitarbeiter nicht ausgeschlossen, sagt Prokurist Günther Müller. „Wir haben immerhin eine komplette Büroetage als Ausbaureserve in dem Gebäude.“ Zurzeit beschäftigt die Firma 30 Angestellte.

WAS ist das erste Unternehmen, das sich im neuen Gewerbegebiet in Nenndorf ansiedelt. Das Gebiet gilt wegen seiner direkten Lage an der A1-Anschlussstelle Dibbersen als Top-Standort -– mit hohem Werbeeffekt. Das Pendant zum bestehenden Gewerbegebiet Am Hatzberg/Ohepark an der Eckeler Straße umfasst rund 13 Hektar und bietet Platz für elf Grundstücke in der Größe von 1428 bis 5700 Quadratmetern. Sechs davon sind bereits sechs verkauft. „Fünf der Käufer haben einen direkten Bezugspunkt zur Gemeinde Rosengarten“, sagt Verwaltungs-Vize Rainer Alka. So wird beispielsweise das Bestattungsunternehmen Kirste seinen Sitz von Harburg ins Gewerbegebiet nach Nenndorf verlagern.

Für die restlichen fünf Grundstücke liegen ebenfalls bereits Reservierungen vor. „Der Bau der WAS-Logistikhalle war die beste Werbung für uns. Die Anfragen kamen ganz von allein“, sagt Alka. Ansiedeln könne sich nahezu jede Firma. Da das Gebiet in einer Trinkwasserschutz-Zone liegt, müssten die Bauherren allerdings besondere Auflagen beachten. Ansonsten ist lediglich eine Grundflächenzahl von 0,6 sowie eine eingeschossige Bebauung mit einer Firsthöhe von maximal 15 Metern vorgeschrieben.

Den Bau der WAS-Logistikhalle realisierte die Firma Goldbeck mit Niederlassung in Hamburg. Besonders großen Wert legte das Projekt-Team dabei auf wirksame Schallschutzmaßnahmen und eine gute Energieeffizienz dank hoher Dämmwerte. Dabei setzte Goldbeck auch auf die Vorteile des elementierten Bauens mit industriell vorgefertigten Systemen. Fenster, Stahlbetonstützen, Tragwerke und mehr wurden in eigenen Werken hergestellt. „Dieses Prinzip ermöglicht uns eine zuverlässige Qualität, schnelle Bauzeiten und eine besonders wirtschaftliche Umsetzung“, erklärt Projektleiter Tobias Lökenhoff.

Schwerpunktmäßig konzentriert sich Goldbeck aufs Konzipieren, Bauen und Betreuen von Industrie- und Logistikhallen, Bürogebäuden und Parkhäusern. In Sachen Logistik ist das Unternehmen ein ausgewiesener Fachmann: Goldbeck realisiert jährlich mehr als 1.000.000 Quadratmeter Logistikfläche. Darüber hinaus realisiert das Unternehmen auch Schulen, Sporthallen und Solaranlagen sowie schlüsselfertige Revitalisierungen von Gewerbebauten.

Beim Bau der Halle in Nenndorf ließ sich das Projekt-Team von Archäologen begleiteten. Ein ortsansässiger Sammler hatte nämlich noch vor der Erschließung im Plangebiet und dem unmittelbaren Umfeld prähistorische Oberflächenfunde entdeckt. Jochen Brandt von der Bodendenkmalpflege des Landkreises Harburg wies schließlich eine 3000 bis 2500 Jahre alte Siedlung auf dem Grundstück nach. „Wir haben einzelne Gruben und Öfen gefunden“, sagt er. Die Qualität sei aber relativ schlecht gewesen.