Mehr als 100 Arbeitgeber kommen zum Neujahrsempfang in der Harburger Arbeitsagentur

Harburg. Ein Aktenschrank im Foyer der Harburger Arbeitsagentur bot am Mittwochabend einen Blick in die Vergangenheit. Gesammelt waren dort ein Wählscheiben-Telefon, mit dem Konferenzen am Hörer noch nicht möglich waren, ein Stempel „Es besteht eine Teilakte“, alte Gesetzbücher und nicht zuletzt in Ehren vergilbte Büchlein mit Berufstipps unter dem Titel „Was werde ich?“

Der Blick zurück passte zum Thema „Von der Stempelbude zum modernen Dienstleister“, unter den Agentur und Jobcenter ihren Neujahrsempfang gestellt hatten. Es war der sechste in Harburg und ist zudem der einzige aller örtlichen Agenturen mit einer mehrjährigen Tradition. Eingeladen hatte der Arbeitgeber-Service, zu dem in Harburg 17 und stadtweit 170 Mitarbeiter zählen. Das Treffen richtet sich vor allen an Firmenchefs und Verantwortliche in den Betrieben, von denen mehr als 100 trotz des Schneefalls gekommen waren.

„Es gibt zwei von uns“, sagte Hamburgs Agenturchef Sönke Fock in einem launigen Dialog mit Friedhelm Siepe, dem Geschäftsführer Jobcenter team.arbeit.hamburg vor den Gästen. Aber sowohl die Agentur, die sich um die Versicherten ohne Job kümmert als auch der Jobcenter, dessen Kunden vor allemn Langzeitarbeitslose sind, arbeiten natürlich für einen Arbeitsmarkt. So sind im Service für die Arbeitgeber, der freie Stellen rasch besetzen soll, sowohl Mitarbeiter des Jobcenters als auch der Agentur aktiv. Das gleiche gilt für die Jugendberufsagenturen, die inzwischen flächendeckend in der Stadt aufgestellt sind. „Dabei gönne ich es Harburg, dass die Jugendberufsagentur hier gestartet ist“, sagte Siepe. Die beiden Geschäftsführer kennen sich seit Jahren und duzen sich.

Vorgestellt wurde beim Empfang auch die im Elbcampus angesiedelte Personalberatung Lüüd für Handwerk und Mittelstand, bei der Arbeitsagentur und Handwerkskammer zusammenarbeiten. Bei dem auf drei Jahre bis Anfang 2016 angelegten Projekt sollen kleinere Betriebe ohne eigene Personalabteilung bei der Suche nach Fachpersonal unterstützt werden.

Für 2014 rechnen Fock und Siepe damit, dass sich wieder mehr Stellen als 2013 besetzen lassen. Sollten die Qualifikationen der Bewerber im Einzelfall nicht reichen, können die Qualifikationen mit finanzieller Hilfe von Jobcenter und Agentur nachgebessert werden. „Wir nehmen Geld in die Hand, wenn Sie uns sagen, wir gucken uns die Menschen an“, sagte Siepe und appellierte an die Arbeitgeber, möglichst vielen eine Chance zu geben: „Auch wenn einige Bewerber mal einen krummen Lebenslauf haben.“