Die Ängste bei den Kommunalchefs waren groß: Lassen sich in Soltau erst billig Blusen und Anzüge shoppen, kauft sie keiner mehr in den Geschäften der umliegenden Städte – inklusive Lüneburg.

Lüneburg. Nun gibt es ein Gutachten, das anderes belegen will. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Lüneburg-Wolfsburg wertet das Zentrum daher als Erfolg.

„Mit dem Projekt in Soltau sollten zusätzliche Arbeitsplätze entstehen, der Tourismus sollte gefördert werden, es sollte neue Kaufkraft in die Region geholt werden. Alle diese Effekte sind im ersten Betriebsjahr tatsächlich eingetreten. Unter dem Strich ist das Projekt also ein Erfolg“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Michael Zeinert. Nach Aussagen des Gutachters habe es außerhalb von Soltau keine erheblichen Umverteilungseffekte zu Lasten des Einzelhandels gegeben. Die Verkaufsflächenbegrenzung zeige also Wirkung.

Auftraggeber der Studie sind nach Angaben der IHK das Land Niedersachsen, die Stadt Soltau und der Landkreis Heidekreis, erstellt hat sie das Gutachterbüro Ecostra aus Wiesbaden. Die Untersuchung sei Teil des regelmäßigen Monitorings und Controllings, zu dem sich das DOS verpflichtet hat, nachdem das Land Niedersachsen 2008 eine Ausnahmeregelung auf den Weg gebracht hatte: Das DOS wurde als einzelnes Factory Outlet Center (FOC) mit maximal 10.000 Quadratmetern Verkaufsfläche in der Tourismusregion Lüneburger Heide zugelassen.

Die IHK-Vollversammlung hat im November 2006 für die FOC-Öffnungsklausel im Landesraumordnungsprogramm (LROP) plädiert, sofern eine Reihe von Voraussetzungen unter anderem hinsichtlich Größe, Sortiment und Zusammenarbeit mit der Tourismuswirtschaft erfüllt würden. Auch die Untersuchung der Auswirkungen zählte zu den Forderungen der IHK.

Die touristischen Effekte des Designer-Outlets wurden erstmals untersucht. Michael Zeinert: „Unser Ziel war und ist es, die Tourismuswirtschaft im Heidekreis zu stärken. Dafür liefert das FOC neue Impulse. Allerdings zeigt die Studie auch, dass es noch einiges zu verbessern gibt. Dazu gehört die Kooperation mit den übrigen touristischen Attraktionen der Region und eine gemeinsame Vermarktung.“