Sparkasse Harburg Buxtehude lädt zum Jahresempfang und landet Volltreffer mit dem Festvortrag von Matthias Horx

Harburg. Wohl selten hat man einen Jahresempfang der Sparkasse Harburg-Buxtehude erlebt, bei dem die 600 Gäste im großen Saal des Privathotels Lindtner in Heimfeld so gebannt den Ausführungen des Referenten lauschten, um wenig später in befreiendes Lachen auszubrechen. Matthias Horx wusste als einflussreichster Trend- und Zukunftsforscher im deutschsprachigen Raum mit seinem Blick in die Zukunft zu begeistern und überzeugte rhetorisch auf ganzer Linie. Unter der Überschrift „Die Macht der Megatrends – Wie die großen Wandlungskräfte unsere Welt verändern“ gelang es dem 58-Jährigen, den Führungspersönlichkeiten aus Politik und Verwaltung, Wirtschaft, Kunst, Kultur und Medien die Angst vor der Zukunft zu nehmen. „Wir denken nur über die Orte nach, an denen die Probleme massiv sind. Über die erzielten Erfolge wird dagegen kaum berichtet“, stellte der Gründer des Zukunftsinstituts fest.

So lasse sich aufgrund der Reproduktionsrate beispielsweise berechnen, dass die Weltbevölkerung im 21. Jahrhundert nicht größer werde als 9,6 Milliarden Menschen – das seien „nur“ 2,3 Milliarden mehr als heute. Sie alle könne man bereits mit der heutigen Nahrungsmittelproduktion versorgen. Ein weiteres Beispiel für die, wie Horx es nennt, „kognitive Dissonanz“ sei die Annahme, große Teile der Weltbevölkerung würden immer ärmer. „Tatsächlich ist die globale Armut in den letzten 30 Jahren um 60 Prozent gefallen“, sagt der Mann, der einige Bestseller zu Zukunftsthemen geschrieben hat.

Horx fügte sich in eine Kette illustrer Persönlichkeiten ein, die den Jahresempfang der Sparkasse Harburg-Buxtehude mit ihrer Ausstrahlung, ihrem Know-how und ihren oft provokanten Thesen schmückten. Er tritt mit seinem Auftritt an die Seite von Dr. Antonia Rados, Prof. Dr. Klaus Töpfer, Dr. Richard David Precht, Tom Buhrow und Hans-Olaf Henkel, die in den vergangenen Jahren dem regional verankerten Finanzdienstleister ihre Aufwartung gemacht hatten. Nicht zuletzt deshalb hat sich der Sparkassen-Jahresempfang längst zu einem der größten gesellschaftlichen Ereignisse südlich der Elbe entwickelt.

So applaudierte auch Harburgs Bezirksamtsleiter Thomas Völsch dem Zukunftsforscher nach dessen Vortrag. Horx sehe die Frauen auf dem Vormarsch, was auch erklärtes Ziel im Rathaus sei, so Völsch. Nicht zustimmen mochte Völsch ihm bei der These, dass der Trend „Facebook“ abebbe. „Das mag unter Jugendlichen gelten, die sich anderen Plattformen zuwenden, doch gerade unter uns reiferen Leuten werden solche fast schon klassischen sozialen Medien wichtiger und angesagter!“

Sparkassen-Vorstandschef und Gastgeber Heinz Lüers benannte in seiner Rede vier Themenfelder, die aus seiner Sicht in naher Zukunft vorrangig beackert werden müssen, um Hamburgs Süden und die Metropolregion attraktiv zu halten: Die Wohnungsbaupolitik, die Verkehrsinfrastruktur, die Elbvertiefung und die Planung einer weiteren Elbquerung, die nötig sei, um den zu erwartenden weiter zunehmenden Lkw-Verkehr aus Skandinavien kompensieren zu können.

Als Vorstand der Sparkasse Harburg-Buxtehude, der auf ein geschäftlich ausgesprochen gutes Jahr 2013 zurückblicke, fordere er eine Abkehr von der Niedrigzinspolitik, so Lüers. In einem härter werdenden Konkurrenzumfeld stehe sein Institut weiter für Bürgernähe und ein klares Bekenntnis zur Fläche im Filialnetz. „Auch wenn statistisch jeder Kunde nur noch zweimal im Jahr in eine unserer Filialen kommt, wollen wir diese möglichst umfassend erhalten." Natürlich werde das Internet- und App-Banking immer wichtiger.

Am Rande zog Harburgs neue City-Managerin Melanie-Gitte Lansmann nach drei Wochen im Amt im Gespräch begeistert eine erste Bilanz: „Die Harburger freuen sich, wenn ich auf Sie zugehe, wir bekommen Besuch und viele tolle Vorschläge, was man ändern könnte, um den Stadtteil und seine Innenstadt schöner zu machen. Da entsteht derzeit eine Aufbruchkultur, ein neuer Schwung. Den wollen wir nutzen, um möglichst viele Harburger am Veränderungsprozess zu beteiligen.“