Eine Leucht-Reklame von Rainer Burmeister

Wenn es jemand mit den Vorschriften nicht ganz so genau nimmt, ist das eigentlich eine Einstellung, die mir sympathisch ist. Doch wenn mir in diesen düsteren Tagen Autos entgegenkommen, an denen nur ein Scheinwerfer leuchtet – ich gebe es zu – , da werde ich zum echten Ordnungsfanatiker.

Neulich habe ich auf meinem Heimweg auf der Landstraße in knapp 20 Minuten gleich drei solcher unheimlichen Begegnungen gehabt. Diese einäugigen Banditen sitzen vermutlich mit ausgestrecktem Hals hinter dem Lenkrad und wundern sich, dass es so dunkel ist. Besonders gefährlich ist der Totalausfall des linken Scheinwerfers. Dann wird das Auto für den Gegenverkehr zum Motorrad oder Moped am Fahrbahnrand.

Meine Lichthupen-Attacken in solchen Fällen sind leider meistens wirkungslos. Zwar konnte ich auf diese Weise schon manche anderen Autofahrer dazu bringen, die vergessene Beleuchtung einzuschalten. Doch die „Einäugigen“ reagieren oft, indem sie empört mit dem noch funktionierenden Fernlicht zurückfeuern.

Bei solchen leichtsinnigen Fahrern hoffe ich, dass sie an der nächsten Kreuzung in eine Verkehrskontrolle geraten. Dass man den Ausfall eines Scheinwerfers nicht bemerkt, kann mir keiner erzählen. Deshalb wünsche ich den Polizeibeamten viel Erfolg beim Knöllchenschreiben. Und, bitte, kein Auge zudrücken!