Bentheimer Landschafe bringen drei Lämmer zur Welt. Öffentliche Fütterung an den Wochenenden

Nstorf. Das Freilichtmuseum am Kiekeberg hat tierischen Zuwachs bekommen: Die Bentheimer Landschafe haben kurz vor und nach dem Jahreswechsel drei Lämmer zur Welt gebracht. In dem um 1600 erbauten historischen Schafstall aus Wesel leben die Jungschafe mit den anderen Tieren der Herde. Selbst dem nassen Winter trotzen die kleinen Tierkinder und spielen im Freigehege miteinander. Besucher können die Schafe mit ihrem Nachwuchs dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr hautnah erleben. Sonnabends und sonntags werden die Tiere um 15.30 Uhr öffentlich gefüttert.

Das Museum züchtet seit Anfang der 80er-Jahre Bentheimer Landschafe und beteiligt sich damit an der Erhaltung der gefährdeten Rasse. Das Bentheimer Landschaf stammt ursprünglich aus der Grafschaft Bentheim und Lingen im Emsland. Es ist das größte Moorund Heideschaf. Genutzt wurde es vor allem, um Moore und Heideflächen zu pflegen. In den Jahren des Wirtschaftswunders ging die Zahl der Tiere stark zurück. Viele Heide- und Moorflächen wurden kultiviert, statt des Bentheimer Landschafs waren andere Rassen gefragt. In den 70er-Jahren gab es nur noch 50 Zuchttiere in drei Herden. 2011 lebten laut Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen wieder mehr als 2000 Tiere in Deutschland. Damit gilt der Bestand aber immer noch als gefährdet.

Neben dem Bentheimer Landschaf züchtet das Team des Freilichtmuseums weitere alte und gefährdete Nutztierrassen: Schleswiger Kaltblüter, Deutsche Schwarzbunte Niederungsrinder, Bunte Bentheimer Schweine, Pommersche Gänse, Bronzeputen und Hühner der Rasse Ramelsloher Blaubein. Sie alle waren zu Beginn des 20. Jahrhunderts weit verbreitet, sind aber für die moderne Massentierhaltung nicht geeignet. So hat das Fleisch der Bunten Bentheimer Schweine zwar einen hervorragenden Geschmack, sie wachsen aber deutlich langsamer als die heute bevorzugten Schweine. Das Freilichtmuseum erhält die alten Tierrassen, weil sie Teil der regionalen Kultur sind. In Zeiten zunehmender Uniformität in der Viehzucht leistet das Museum damit einen Beitrag zur genetischen Vielfalt. Der Eintritt ins Museum kostet neun Euro, für Besucher unter 18 Jahren ist er frei.