Fatih Akin kam in die Goethe Schule nach Harburg und plauderte eine Stunde mit den Abiturienten

Harburg. Das ließen sich die Abiturienten nicht entgehen: Mehr als hundert Schüler aus den Deutschkursen der Oberstufe waren gestern dabei, als der Hamburger Regisseur Fatih Akin zu Besuch in die Goethe Schule in Harburg kam. Eine Stunde lang nahm sich der 40-Jährige Zeit für die Fragen der Schüler. Gewohnt locker, in brauner Cordhose und grünem Fleecepullover, nahm er im Theatersaal in dem Schulgebäude an der Eißendorfer Straße Platz und beantwortete zunächst die Fragen, die zwei junge Moderatoren an ihn stellten. Dabei ging es auch um seine Jugend als türkisches Gastarbeiterkind in Hamburg, die durchaus viele Schattenseiten hatte.

Ganz offen erzählte er von Schauspielern, den Drehs und von dem, was er mit seinem Filmen aussagen will. Als dann die Zuhörer fragen durften, schnellten unzählige Finger in die Höhe. Die Abiturienten waren gut vorbereitet, hatten sie sich doch im Vorfeld im Unterricht intensiv mit dem Drehbuch zu dem Film „Auf der anderen Seite“ befasst. Das war dem Regisseur wiederum unangenehm. Er erzählte von seinem eigenen Abitur, in dem er sich mit Goethes Werk abquälen musste. „Dass ihr das jetzt mit meinem Drehbuch auch tun müsst, ist mir ein bisschen peinlich.“ Die Schüler nahmen ihm das nicht übel, konzentriert und gebannt hingen sie an den Lippen des Meisters, was wohl auch daran lag, dass er fröhlich und frei von der Leber weg plauderte. Alle Fragen beantwortete der Filmregisseur ausführlich und streute auch noch eine paar Anekdoten von den großen Filmevents in Hollywood oder Cannes ein, nach dem Motto: Auch die großen Stars und Schauspieler kochen alle nur mit Wasser. Und er bekannte, dass er trotz seines berühmten Namens auch noch aufgeregt ist in Gegenwart von Prominenten.

Während seine Schulkameraden entspannt auf ihren Stühlen saßen und zuhörten, schrieb ein Abiturient eifrig mit. Schülerreporter Tim-Ole Schlüschen notierte alles Gesagte. Wie der 19-Jährige die Begegnung mit Fatih Akin empfunden hat, das lesen Sie in den kommenden Tagen hier im Hamburger Abendblatt.