Fördervertrag der Stiftung Denkmalschutz ermöglicht Innensanierung der Karoxbosteler Attraktion

Hittfeld. Nachdem die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) in diesem Jahr bereits die Wiederherstellung des Mühlenrades der Wassermühle in Hittfeld mit 12.000 Euro unterstützt hat, gibt es in dieser Woche eine zweite Finanzspritze: Am Sonnabend, 18. Januar um 11 Uhr wird Dieter Kunze, Ortskurator der DSD einen Fördervertrag über 25.000 Euro für die Innensanierung des Mühlengebäudes an die Vorsitzende des Mühlenvereins, Emily Weede, übergeben. Damit können die Zimmererarbeiten durchgeführt werden, die beim Balkenaustausch, an den Fußböden des Haupthauses und des Mühlengebäudes erforderlich sind.

Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Wassermühle von Karoxbostel im Jahr 1438, der dazugehörige Hof ist jedoch ein dreiviertel Jahrhundert älter. Die Mühle war bis 1869 eine Zwangsmühle mit großem Einzugsbereich. Mit dem Mühlenzwang sicherten sich die Grundherren das alleinige Recht zum Bau und Betreiben einer Mühle und verpflichteten ihre Untertanen, das Getreide ausschließlich dort mahlen zu lassen.

Die angegliederten Wohn- und Wirtschaftsgebäude stammen aus dem Jahr 1817, das jetzige Mühlengebäude ist von 1893. Zum heutigen Ensemble gehören auch die bereits im Mittelalter angelegten Mühlenteiche sowie das ehemalige Backhaus und ein Schweinehaus sowie eine Sägerei von 1900.

Der Mühlenbau ist zweigeschossig, abgeschlossen von einem flach geneigten Satteldach. Die Mahlwerke und das Zubehör – Elevatoren, Seichter usw. – sind weitgehend erhalten, ebenso das Mühlrad. Bis Ende der 1970er Jahre war die Mühle noch in Betrieb. Seit den 1930er Jahren hat es kaum mehr Veränderungen gegeben. Das dreigeschossige Wohn- und Wirtschaftsgebäude von 1817 ist ein früher Vertreter der Vierständer-Bauweise. Das Gebäude ist mitsamt der originalen Ausstattung des Wirtschaftsteils aus dem frühen 19. Jahrhundert und der originalen Ausstattung des Wohntraktes um die Jahrhundertwende unverändert erhalten mit bauzeitlichem Kachelofen und originalen Lampen. Die originalen Bau- und Konstruktionspläne sowie die Mühlenbücher, die bis 1780 zurückreichen, liegen ebenfalls vor. Die Mühle, bereits Spielstätte des Hamburger Thaliatheaters, soll auch zukünftig vielfältig kulturell genutzt werden.