In Tostedt gibt es Interesse an einem Bauprojekt zum Zusammenleben von Jung und Alt

Tostedt. Mit zunehmendem Alter wird vielen Menschen das eigene Haus plötzlich viel zu groß. Nicht wenige verkaufen deshalb ihr Eigentum und ziehen in ein Seniorenwohnheim. Doch das ist heute nicht die einzige Möglichkeit. Dass es alternative Wohnformen gibt, die auf die Bedürfnisse der Älteren zugeschnitten sind, zeigten kürzlich die Agenda 21 und die EWE Tostedt mit einer Informationsveranstaltung zum Thema „Mehrgenerationenwohnen“ auf.

„Ortszentral, den Ortskern beleben, vor Ort einkaufen, Leerstände beseitigen, in Tostedt altengerecht mit jungen und älteren Menschen leben, so stellen wir uns die Zukunft vor.“ Mit diesen Worten begrüßte Burkhard Allwardt von der Agenda 21 die 53 Gäste, die sich kürzlich an der Diskussionsveranstaltung im EWE-Kundenzentrum in der Zinnhütte beteiligten.

Lars Straeter von der Projektberatung Conplan aus Hamburg erläuterte, dass die von ihm geleiteten Baugruppen zur Errichtung von Generationenübergreifenden Wohnungen mehrere Voraussetzungen erfüllen müssten. Erste und wichtigste Voraussetzung: Es müssen geeignete Grundstücke vorhanden sein und es braucht selbstverständlich Investoren.

Der angedachte Baukomplex biete später Platz für mehr als 15 Wohneinheiten. Die bauliche Gestaltung für jede einzelne Wohnung könne immer individuell angepasst werden. „Der Vorteil dieser Art des Wohnens liegt auf der Hand“, sagte Straeter. Es bildeten sich Nachbarschaftsgemeinschaften, Bewohner unterstützten sich mit ihren beruflichen Erfahrungen gegenseitig, die gemeinschaftlichen Außenanlagen und die Begegnungsstätte würden schnell zum beliebten Treffpunkt. An Beispielen von Anlagen in Ahrensburg, Lübeck, Kiel und Hamburg zeigte Straeter, wie vielfältig, interessant und vor allem machbar Generationswohnen sein kann. Auch in Lüneburg gibt es bereits ein ähnliches Projekt, das auch schon umgesetzt wird.

Vertreter vom Mehrgenerationenhaus Kaleidoskop in Buchholz betonten, dass die Begegnungsstätte nicht nur Treffpunkt, sondern auch „kulturelle Keimzelle“ sei und vor allem Integration betreibe. Deutliche finanzielle Unterstützung leisteten die Stadt Buchholz und der Bund.

Familie Grunow stellte in diesem Zusammenhang das Wohnprojekt „Buchholz – Mehrgenerationswohnen“ im Detail vor. Das Projekt sei innerhalb von eineinhalb Jahren geplant, errichtet und bezogen worden.

Dass ein ähnliches Wohnprojekt auch für Tostedt offensichtlich gewünscht ist, zeigte die Resonanz auf den Vortragsabend. Zehn Bürger bekundeten spontan ihr Interesse. Wer sich ebenfalls an der Planung beteiligen möchte oder nähere Informationen zu den einzelnen Möglichkeiten wünscht, kann sich unter der Telefonnummer 04182/293850 an Burkard Allwardt wenden.