Ehrenamtliche des Deutschen Roten Kreuzes kümmern sich um traumatisierte Zeugen und Hinterbliebene tragischer Ereignisse

Harburg . Ein schwerer Verkehrsunfall mit Toten und Verletzten, ein Junge, vor den Augen seiner Freunde ums Leben kommt, ein Selbstmord in der Familie – In Situationen wie diesen leisten die ehrenamtlichen Mitarbeiter des DRK-Kriseninterventionsteams (KIT) psychosoziale Notfallversorgung. Sie betreuen die Angehörigen der Opfer und traumatisierte Augenzeugen. Dadurch wird das Risiko von langfristigen seelischen Schäden reduziert.

Das Kriseninterventionsteam ist in ganz Hamburg tätig. Organisatorisch ist es beim Rotkreuz-Kreisverband Harburg angesiedelt. Für den Ausbildungsgang 2014 werden jetzt Männer und Frauen aus Hamburg gesucht, die sich für das KIT engagieren möchten. Das Mindestalter ist 25 Jahre. Weitere Voraussetzungen sind physische und psychische Belastbarkeit, ein PK-Führerschein und vor allem zeitliche Flexibilität für die regelmäßigen Bereitschaftsdienste. „Wir sind vor Ort, wenn wir gebraucht werden. Und das an 365 Tagen im Jahr, rund um die Uhr“, sagt KIT-Teamleiter Malte Stüben. Auf 308 Einsätze können die 40 Ehrenamtlichen im Jahr 2013 zurückblicken. Jeden Tag haben zwei von ihnen von 19.00 bis 19.00 Uhr Bereitschaftsdienst.

Das bedeutet für jeden Mitarbeiter, dass er an zwei Tagen im Monat mit einer Alarmierung rechnen muss. Einmal im Monat treffen sich die Team-Mitglieder zur regelmäßigen Besprechung. Außerdem müssen auch sie selbst Psychohygiene betreiben und erhalten Supervision.

Zu den Aufgaben der KIT-Mitarbeiter gehören neben Trost und seelischer Stabilisierung auch die Aktivierung unterstützender Netzwerke und die Beratung hinsichtlich weiterführender Hilfsangebote. Das KIT leistet Soforthilfe. Die weiterführende psycholgische Betreuung der Betroffenen leisten in der Regel professionelle Institutionen und nicht die ehrenamtlichen Helfer. Auf die Anforderungen werden die angehenden Krisenhelfer mit einer Ausbildung vorbereitet, deren Konzept das DRK Hamburg entwickelt hat und das inzwischen bundesweit genutzt wird.

Die KIT-Ausbildung umfasst 7 Wochenenden mit je 16 Stunden, insgesamt 112 Ausbildungsstunden. Voraussetzung zur Mitarbeit im KIT ist die erfolgreiche Teilnahme an allen sieben Wochenenden.

Am Dienstag, 14., sowie am Donnerstag, 23. Januar, findet um 19 Uhr ein Info-Abend im Hamburg-Leuchtfeuer-Lotsenhaus, Museumsstraße 31, beim Bahnhof Altona, statt.