Situation des Buchholzer City-Centers wird sich erst in anderthalb Jahren verbessern. Neuer Centermanager in Galerie

Buchholz. Die Stadt Buchholz wirbt für sich mit dem Titel „Einkaufsstadt“. Da passt es nicht unbedingt ins Bild, dass in einer der zentralen Anlaufstellen für potenzielle Einkäufer, dem City-Center, seit Monaten Leerstand herrscht. Aktuell stehen sechs von mehr als 30 Ladengeschäften leer, vor allem im Untergeschoss klaffen große Lücken, weil die Ladenräume dort besonders viele Quadratmeter besitzen. Daran wird sich auch in naher Zukunft nicht viel ändern: Anderthalb Jahre werde es sicherlich noch dauern, bis die Räume wieder vermietet seien, sagt Centermanager Franz Jebavy dem Abendblatt.

Anderthalb Jahre? Als im vergangenen Sommer bekannt wurde, dass der Insolvenzverwalter der Secur-Gruppe, zu der das mehr als 25 Jahre alte City-Center gehörte, mit der US-Investmentfirma Cerberus Capital Management einen neuen Eigentümer gefunden hat, war der Optimismus groß. Viele Geschäftsleute hofften, dass nun schnell etwas gegen den Leerstand unternommen wird. Denn seit die Secur-Gruppe drei Jahre zuvor Insolvenz angemeldet hatte, sollen Mietinteressenten wegen der unklaren Rechtslage immer wieder abgewiesen worden sein.

Doch „schnell“ ist offenbar ein dehnbarer Begriff. „Der neue Eigentümer hat Pläne erstellt“, drückt sich der Centermanager eher vage aus. Auch bauliche Veränderungen stünden im Raum. „Wir versuchen mit Hochdruck, einen guten, neuen Ankermieter und weitere Mieter zu finden“, fährt Jebavy fort. Nur leider dauere das nun mal seine Zeit. Anderthalb Jahre hält er dabei für den normalen Rahmen. „Wir glauben aber, dass wir etwas Attraktives für Buchholz finden werden.“

Jebavy selbst ist mit der Suche aber nicht allein gelassen. Cerberus hat die Acrest Property Group aus Berlin mit der Vermietung der Ladengeschäfte beauftragt, die wiederum die Firma Treureal Property Management, für die Jebavy tätig ist, mit der Vertretung vor Ort beauftragt hat. Eine direkte Nachfrage bei Acrest zum Stand der Vermietungen ist allerdings nicht möglich, da Acrest für insgesamt 390 Objekte zuständig ist und deshalb die PR-Agentur Targa Communications mit der Öffentlichkeitsarbeit betraut. Und die teilt mit, dass die Verhandlungen noch liefen und es voraussichtlich frühestens im zweiten Quartal dieses Jahres, also ab April, Neuigkeiten geben werde.

Für die Ladenbesitzer und Kunden im City-Center heißt das wohl oder übel, dass sie weiter warten müssen. „Wir haben uns allmählich mit der Situation abgefunden“, sagt Norbert Keese, Inhaber des gleichnamigen Optikergeschäfts. Trotzdem versucht er sogar persönlich, neue Mieter ins Center zu locken. Obwohl er mit einigen schon in Kontakt gewesen ist, hat sich bisher noch nichts Konkretes ergeben. Er bekomme von vielen Kunden nach wie vor die Rückmeldung, dass sie das City-Center für ein richtig schönes Center halten, sagt Keese. Zwar sei es aufgrund der Leerstände zu einer geringeren Frequenz gekommen – unter anderem sind die großen Mieter Lidl und Buchhandlung Heymann ausgezogen. Aber welche weiteren Gründe noch dahinterstecken, könne er nicht sagen. „Das kann zum Beispiel die neue Buchholz-Galerie sein oder der zunehmende Internethandel.“

Stichwort Buchholz-Galerie: Mit der Eröffnung des neuen Einkaufszentrums gleich gegenüber des City-Centers im Oktober 2012 stand zunächst die Befürchtung im Raum, dass sie einen Großteil der Besucher abziehen würde. Dem widersprachen allerdings viele Geschäftsleute des City-Centers. Sie erhofften sich eine generelle Belebung der Buchholzer Fußgängerzone, von der auch sie profitieren. Demzufolge würde es jetzt auch Herbert Brittinger, Centermanager der Buchholz-Galerie, begrüßen, wenn im City-Center endlich etwas gegen den Leerstand getan wird. „Wir denken da eher an die gesamte Innenstadt“, sagt er. Gerüchte, der Galerie gehe es selbst nicht so gut und sie leide unter zu wenig Besucher, weist er von sich. „Das kann ich nicht bestätigen.“ Die vor der Eröffnung erwartete Besucherzahl von durchschnittlich 5000 pro Tag sei weit übertroffen worden und nur eine 80 Quadratmeter große Ladenfläche stehe noch leer. Etwas anderes kann Brittinger indes bestätigen: Er hört als Centermanager auf und wird von Markus Schwarting ersetzt.