Mitglieder der Segelvereinigung Sinstorf haben verrückte Idee für Saisonstart auf dem Neuländer See

Neuland. Taucher und Rettungsschwimmer der DLRG haben vielerorts das neue Jahr bereits mit einem Sprung ins kalte Wasser begrüßt. Auch die Mitglieder der Segelvereinigung Sinstorf (SVGS) scheuen sich nicht vor kaltem Wasser. Am Wochenende waren sie in ihrem neuen Segelrevier, dem Neuländer See, zu ihrer ersten Iesjökelsregatta in die Segelboote gestiegen, um frühestmöglich in die Segelsaison des neuen Jahres zu starten. Iesjökel ist plattdeutsch und steht für Eiszapfen. Mit sieben Grad über Null war es vergangenen Sonntag allerdings nicht kalt genug für Eiszapfen.

Victor Flatt, stellvertretender Vorsitzender der Segelvereinigung, spricht von einer „verrückten Idee“. Er sagt: „Wir sind ganz einfach glücklich, ein so schönes Segelrevier bekommen zu haben. Da hatten wir vergangenen Herbst beschlossen, dass dieses Revier eine regelmäßig wiederkehrende Winterregatta als Traditionsveranstaltung bekommen soll.“ Und weil das winterliche Segelvergnügen nicht nur unter sportlichen Gesichtspunkten gesehen wird, sondern auch etwas abenteuerlich und unterhaltsam sein soll, fahren die schon erwachsenen Segler mit den für die Ausbildung der Kinder gedachten, kleinen Optimisten-Jollen.

Aber nach klaren Regeln wird schon gesegelt. Flatt: „Ausgetragen wurde die Regatta in mehreren Wettfahrten im Modus von sogenannten Matchraces. Hierbei segeln immer nur zwei Boote gegeneinander, der jeweilige Gewinner kommt eine Runde weiter. Nach gut drei Stunden stand die Siegerin Lisa Steppart fest.“

Teilgenommen haben insgesamt zehn wagemutige Seglerinnen und Segler. Ihre Namen: Markus Wölfel, Fabian Harrwich, Max Gurgel, Christian Schramm, Frederik Tralls, Victor Flatt, Lisa Steppart, Sören Schumacher, Jörn Wendefeuer, Tim Müller. Für die Segler, die trotz des kalten Wassers viel Spaß mit Wind und Wellen hatten, steht fest: Anfang 2015 wird es eine Wiederholung um den Iesjökelpokal geben.

Mitte vergangenen Jahres hatte die Segelvereinigung ihr neues Revier übernehmen können. Mehr als zehn Jahre zuvor beendete die Firma Neuland Beton den Kiesabbau im See. Als Nutzer des Sees hatten sich neben dem Angelsportverein Harburg-Wilhelmsburg, die Segler und die Schulsportler (Rudern und Kanu) zur Umwelt- und Wassersportgemeinschaft Neuländer See zusammengeschlossen. Auf der sogenannten Betonhalbinsel wurden Vereinsgebäude und ein „grünes Klassenzimmer“ errichtet.