Abendblatt-Neujahrsempfang: Gäste aus Harburg Stadt und Landkreis sehen gespannt und optimistisch ins neue Jahr

Buchholz/Buxtehude. Dass 2014 ein spannendes Jahr werden wird, darüber waren sich die Diskutanten aus der Region südlich der Elbe beim Neujahrsempfang des Hamburger Abendblatts einig. Immerhin waren drei Bürgermeister anwesend, in deren Kommunen die Neuwahl des Rathauschefs ansteht. Wilfried Geiger aus Buchholz und Jürgen Badur aus Buxtehude treten nicht wieder an. Wolf-Egbert Rosenzweig aus Neu Wulmstorf will sein Amt verteidigen.

Es ist vor allem die demografische Entwicklung, die den Chefs in den Rathäusern Kopfzerbrechen bereitet. Wohin ziehen die zunehmend älter werdenden Menschen, wenn in ihrem Dorf die Sparkassenfiliale schließt oder kein Arzt mehr zu Fuß erreichbar ist? „Die demografische Abstimmung erfolgt mit den Füßen“, sagt Wilfried Geiger überzeugt. „Die Bürger gehen in Kommunen, die ihnen diese Möglichkeiten bieten.“

Doch dafür können die Räte und Verwaltungen allein nicht Sorge tragen. Ohne das Engagement von Unternehmen oder Vereinen sind Städte und Gemeinden auf Dauer nicht attraktiv. Und genau in diesem Punkt sehen die Rathauschefs ein grundlegendes Problem. Denn ein Unternehmen bleibt nur dann am Ort, wenn die geschäftlichen Rahmenbedingungen stimmen.

„Wir sind selbstverständlich bemüht, auch in kleineren Ortschaften Filialen zu unterhalten“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Kreissparkasse Harburg-Buxtehude, Heinz Lüers. Doch tatsächlich werden die kleineren Filialen von den größeren, geschäftsstärkeren Dependencen subventioniert. „Letztendlich können wir das nur bis zu einem gewissen Grad steuern“, sagte Geiger.

Zumal diese Steuerung von Seiten der Kommunalpolitik schnell Konsequenzen haben kann, die in dauerhaften Folgekosten münden. Zum Beispiel, wenn Sportvereine nicht nur eine intensive Mitgliederarbeit betreiben sondern auch über die regionalen Grenzen hinaus erfolgreich sind, wie im Fall der Buxtehuder Handballerinnen oder der Buchholzer Tanzformationen.

„Wir haben mit Blau-Weiss Buchholz und Buchholz 08 zum Glück zwei große Vereine, die entsprechende Kraft entfalten können“, sagt Geiger. Doch der Buchholzer Bürgermeister sieht sehr wohl die Risiken, die der Aufstieg der Buchholzer Tanzformation in die erste Bundesliga mit sich bringt. „Unsere Halle ist im Grunde zu klein. Wenn wir ein Bundesligaturnier ausrichten, kommen andere namhafte Formationen, die Hunderte Fans mitbringen. Doch wir können jetzt auch nicht einfach eine größere Halle bauen. Denn sollten sich unsere Tänzer nicht dauerhaft oben halten, stehen wir mit der Investition allein da.“

Letztlich sei es wichtig für eine Kommune, sich insgesamt mit dem Erfolg so eines Teams zu identifizieren. Und wenn Erfolge vorzuweisen seien, hätte das eben auch Konsequenzen. „Wer A sagt, muss auch B sagen“, so Geiger.

Ereignisreich wird das Jahr in jedem Fall auch für Wolfgang Werner, Vorstandmitglied der Viebrockhaus AG. Das in Harsefeld gegründete Familienunternehmen feiert 2014 sein 60-jähriges Bestehen.

Und auch Stefan Gwildis, ebenfalls südlich der Elbe zu Hause, hat im beginnenden Jahr wahrhaft großes vor: „Wir gehen mit der NDR Bigband auf Deutschland-Tour“, erzählt er. „Große Hallen, große Besetzung. Ich schätze zwar auch und vor allem die kleinen, intimeren Auftritte, freue mich jetzt sehr die Konzerte in großer Besetzung.“