Bürgerschaftsabgeordneter André Trepoll sieht trotz rückläufiger Zahlen Versäumnisse des Senats
Harburg. Wo sind die Unfallbrennpunkte im Bezirk Harburg, auf welchen Straßen kracht es besonders häufig und was unternehmen der Hamburger Senat oder auch die Harburger Bezirksverwaltung, damit die Brennpunkte in Zukunft entschärft werden?
CDU-Bürgerschaftsabgeordneter André Trepoll aus dem Wahlkreis Süderelbe hat zur Unfallentwicklung im Bezirk Harburg auf seine Anfrage eine Antwort des Senats erhalten. Obwohl für die Betrachtung des vergangenen Jahres nur die Zahlenentwicklung des Zeitraums Anfang Januar bis Ende September 2013 berücksichtigt werden konnte, lässt sich nach einem Anstieg im Jahr 2012 auf 5128 Unfälle nun für das zu Ende gegangenes Jahr 2013 ein Abwärtstrend auf das Niveau des Jahres 2011 erkennen. 2011 waren in Harburg 4803 Verkehrsunfälle protokolliert worden. Bis Ende September 2013 listet die Statistik 3653 Unfälle in Harburg auf. Von 514 Unfallopfern wurden 456 als leicht verletzt eingestuft und 56 als schwerst verletzt. Zwei Menschen kamen ums Leben. André Trepoll: „Jedes Unfallopfer ist eines zu viel. Es ist bedauerlich, dass immer noch so viele Verkehrsteilnehmer auf den Harburger Straßen verunglücken, sich dabei teilweise schwer verletzen oder sogar getötet werden. Die Politik ist weiterhin in der Pflicht, durch bauliche und verkehrslenkende Anordnung den Verkehrsablauf so sicher wie möglich zu gestalten. Dazu gehört auch die Verkehrs- und Tempoüberwachung vor Schulen und Kindergärten. Dass der Senat hier keine Priorität setzt, ist meiner Ansicht nach abenteuerlich.“
Insgesamt sind in Harburg 98 Straßen mit häufigerem Unfallgeschehen registriert. Wegen der unterschiedlichen Unfallursachen liegen laut Senatsantwort aber häufig keine eindeutigen Hinweise vor, die zu Änderungen an Straßenbau oder Verkehrslenkung Anlass geben. Trepoll: „Dass von den 98 Straßen nur für einen geringen Teil von elf Straßen konkrete Maßnahmen ergriffen wurden, lässt jedoch zu wünschen übrig. Statt viel Geld in ein Busbeschleunigungsprogramm zu investieren, sollte der Senat schleunigst Unfallschwerpunkte beseitigen.“
Zu den Unfallbrennpunkte in Harburg zählt die Kreuzung Hannoversche Straße/Buxtehuder Straße/Moorstraße. Hier wurden schon 2010 Abbiegespuren zur Autobahn neu markiert und eine zusätzliche Verkehrsinsel eingerichtet. Auf dem Nincoper Deich wurde die Höchstgeschwindigkeit von 60 auf 50 km/h reduziert. An der Einmündung Moorburger Hauptdeich/Fürstenmoordamm haben Linksabbieger eine längere Grünphase an der Ampel. An der Einmündung Seevestraße/Hannoversche Straße wurde eine Ampel installiert. Aus der Senatsantwort geht hervor, dass sich Bürger bei der Polizei über zu hohes Tempo auf dem Moorburger Hauptdeich beschwert haben. Es gibt keine Beschwerden zu Verkehrsunsicherheiten auf Schulwegen. Elf Kinder waren vergangenes Jahr bis Ende September auf dem Schulweg verunglückt. Trepoll: „Hier ist mehr Tempokontrolle notwendig.“
(gip)