Bei der Kinderolympiade von Grün-Weiss Harburg in Marmstorf wurde geturnt, gespielt und gerannt

Sonst herrscht am Immanuel-Kant-Gymnasium in Marmstorf sonntägliche Stille, gestern allerdings boxte dort zwar nicht der Papst, aber viele sehr junge Nachwuchssportler. Der Sportverein Grün-Weiss Harburg hatte alle Kleinen zwischen drei und 14 Jahren zur Kinderolympiade eingeladen - und mehr als Hundert Kinder kamen mit ihren Eltern vorbei und schnupperten in die verschiedensten Sportarten hinein. Handball, Fußball, Leichtathletik, Basketball, Tischtennis, Geräteturnen, Karate und auch Kickboxen stand für die Kleinen auf dem Programm. Organisiert hatte das Ganze Grün-Weiss Jugendwart Tobias Nawo und viele freiwillige Helfer und Trainer des Sportvereins: „Meine Idee war, an einem Tag alle Sportarten, die in einer Turnhalle gemacht werden können, den Kindern kostenlos anzubieten.“ Die Resonanz war groß, schon um 10 Uhr morgens standen die jungen Sportler bepackt mit Turnbeutel oder Rucksack vor der Tür der Turnhalle am Gymnasium. Darin Sporthose und T-Shirt, Legging und Gymnastikschuhe, dazu etwas zu Trinken und die eine oder andere Tüte Gummibärchen - man muss sich ja mal stärken zwischendurch!

In der Halle waren Stationen aufgebaut, an denen Kursleiter und Trainer von Grün-Weiss Harburg den Kleinen ihre Sportart schmackhaft machten. Ebenfalls mit dabei waren die Handballer der SG Harburg und die Basketballsportler von Harburg Baskets. Jedes Kind bekam eine Laufkarte, auf der alle angebotenen Disziplinen abgehakt werden konnten. Ganz brav stellten sie sich überall an und waren dann mit Feuereifer und gespitzter Zunge dabei. Bei den Leichtathleten mussten sie über dicke Styroporblöcke springen, auf den Tischtennisplatten klackerten die Bälle, Sprossenwände wurden erklommen und Bälle in Körbe geworfen. Karatetrainer zeigten erste einfache Griffe und bei den Kickboxern durften die Kinder mit dicken Handschuhen ausprobieren, wie man mit Technik und Kraft durchschlagenden Erfolg haben kann.

Benjamin Bernoth aus Langenbek hatte dort sichtlich Spaß. Mit glänzenden Augen hörte der strohblonde Fünfjährige Trainer Frank Swartz aufmerksam zu und probierte dann gleich die Tipps aus, die der Kickboxer ihm gab. Seine Mutter Janina Pohlert beobachtete stolz, wie sich ihr Sohn machte. Und wunderte sich: „ Früher war er eher ein bisschen bequem. Dann hat er angefangen Fußball bei Grün-Weiss zu spielen und jetzt sieht es danach aus, als ob er auch beim Kickboxen einsteigt.“ Auch Trainer Frank Swartz war sehr angetan von seinem jungen Schützling: „Der Junge hat einen guten Haken“, lobte er Benjamin. Weiter vorn in der Halle turnten die Freundinnen Emma und Alina am Stufenbarren. Rolle um Rolle machten sie um die Holme, dass die Haare nur so flogen. Zwischendurch enterte auch Joschua Schumann das Turngerät, und zeigte den Mädels mal, was man als Fünfjähriger Kerl schon alles drauf hat. Und war ganz überrascht, dass sein freihändiger Stand auf dem Holm die beiden Grazien gar nicht interessierte. Denn die beiden sind echte Sportlerinnen. „Ich gehe zum Schwimmen und hab schon das Seepferdchen“, verriet Alina mit wichtiger Miene. Ihre Freundin Emma hatte gleich, nachdem sie in die Halle gekommen war, das Trampolin entdeckt. Und ihrem Vater einen gehörigen Schrecken eingejagt: „Ich wusste ja nicht, dass sie da als erstes einen Salto hinlegt.“

Zwischendurch konnte man sich Eltern anschauen, was der Verein sonst noch für spannende Angebote im Programm hat. Die Cheerleaderinnen zeigten Sprünge und Formationen und die Hip-Hopper tanzten. Sogar die kleineren Geschwister der Nachwuchsturner hatten ihren Spaß. Die Windelträger durften zwar noch nicht mitmachen, schauten aber ihren großen Geschwistern auf Mamas Arm zu und hatten endlich mal viel Platz, um ihre Krabbelkünste zu perfektionieren.