Lehrerin Anja Reh unterrichtet Yoga für Menschen, die ihren Körper trainieren und etwas für ihre Seele tun wollen

Harburg. Mitten im Herzen Harburgs, am Großen Schippsee 44, gibt es einen Ort, an dem man etwas Gutes für sich tun kann. Im Hinterhof eines alten Fabrikgebäudes hängt ein auffälliges Schild über einer Eingangstür. Darauf sieht man eine magentafarbene Lotosblüte, darin ist der Umriss einer Frau zu sehen, die auf bewundernswerte Art ihren Körper verbiegt. „Yoga Harburg“ steht darunter. Wer hier klingelt, dem öffnet Yogalehrerin Anja Reh, die Frau auf dem Schild. Das Lächeln freundlich, der Blick offen. Hinter ihr sieht man einen kleinen Flur mit Platz für die Schuhe der Besucher, denn im Rest des Studios herrscht Strumpfsockenpflicht.

Über eine schmale Treppe geht es in die erste Etage. Der Raum öffnet sich zu einer Lounge. Es ist hell und freundlich, die Farbe Magenta auch hier an den Wänden und in den Kerzen, die auf Mauerabsätzen und in Nischen brennen. Es riecht nach Räucherstäbchen. Ein dicker bronzefarbener Buddha lächelt wissend. Zwei große Sofas und gemütliche Sessel laden zum Verweilen ein. Vor und nach den Yogastunden tauschen sich hier die Teilnehmer bei einer Tasse Tee aus und knüpfen Kontakte. Draußen tobt der Verkehr auf der Buxtehuder Straße, hier drin herrscht eine friedlich ruhige Stimmung.

Nebenan, im großen Yogaraum liegen Matten, dicke runde Yogakissen und kuschelige Decken. Auch zwei Klangschalen zeugen davon, was sich hier bei den Kursen, die Anja Reh und ihre beiden Kollegen, Antje Kiehn und Tim Hornack, an sieben Tagen in der Woche geben, abspielen kann. Yoga ist eine uralte indische Philosopie, die Körper und Geist gleichzeitig trainiert und harmonisiert. Das Wort „Yoga“ bedeutet so viel wie vereinen oder verbinden. Wer regelmäßig Yoga macht, stärkt den Körper, die Ausdauer, Kraft und Flexibilität. Im Lauf der Zeit haben sich die verschiedensten Varianten des Yoga entwickelt. In Harburg bietet Anja Reh ihren Teilnehmern vor allem die sportlichen Varianten an. „Vinyasa Flow“ ist fröhlich und dynamisch. Die einzelnen Körperübungen fließen ineinander, teilweise mit musikalischer Untermalung. „Du kräftigst und dehnst den Körper, beruhigst den Geist“, beschreibt Anja Reh diesen Stil.

Richtig zur Sache geht es beim Power Yoga: eine dynamische Yogastunde für alle, die zu Musik schwitzen wollen und gern mal etwas Neues ausprobieren. Wer sich lieber auf seine Übungen einstellt, macht Ashtanga Yoga. Geübt wird dabei eine überwiegend festgelegte Abfolge an Körperübungen. Die Alternative zu diesen sehr sportlichen Yogaformen ist das Yin Yoga. Die Körperübungen werden länger gehalten und gehen tief in das Bindegewebe. Eine Form des Yoga, die auch für Menschen geeignet ist, die körperlich eingeschränkt sind. In den Kursen legt Anja Reh großen Wert auf die richtige Anwendung der Übungen: „Ich korrigiere sehr genau, das ist mir sehr wichtig“

Die Lehrerin lebt Yoga. Schon als kleines Mädchen ging die 35-Jährige, die der Liebe wegen nach Heimfeld gezogen ist, in Fuhlsbüttel in einen Yogakindergarten. Später fand sie Ballett und Jazzdance spannender, bis sie während ihres Betriebwirtschaftsstudiums im Lüneburg ihre Liebe zum Yoga wiederentdeckte.

Später zog sie in die Schweiz und ließ sich zwei Jahre lang an der Body Art School in Zürich zur Lehrerin ausbilden. Am liebsten macht sie das fließende Vinyasa Yoga. Ganz nach Jahreszeit, Stunde und Stimmung in der Gruppe wird jede Einheit anders gestaltet: „Wenn ich merke, dass die Teilnehmer müde sind, gibt es Übungen die frisch und munter machen. Abends dagegen sind die Kurse so ausgelegt, dass man Stress abbauen kann und ruhig wird.“

Rund zehn Teilnehmer sind im Schnitt dabei und machen es sich auf der Yogamatten gemütlich. Frauen und Männer, Jung und Alt – für jeden ist Yoga etwas. „Meine älteste Schülerin ist 87 Jahre alt und macht immer noch den Kopfstand“, erzählt Anja Reh stolz.

Aufgebaut sind die 90-Minuten-Kurse in einen sportlich dynamischen Teil und einen Teil, in dem man meditiert und entspannt. Hinterher hat man nicht nur die Gewissheit, den Körper trainiert zu haben, sondern ist auch auf wohlige Art tiefenentspannt. Das ist das Ziel von Anja Reh: „Yoga soll nicht gut aussehen, es soll sich gut anfühlen.“

Wer sich noch nicht auskennt, für den ist der Einsteigerkursus das Richtige. Ab dem 11. Januar kann man sich an vier Sonnabenden die Basics vermitteln lassen.

Anmeldung auf der Internetseite www.yogaharburg.de