Im Internet können Bürger im Rahmen des „Innenstadtdialogs“ ihre Wünsche für künftige Verbesserungen aufschreiben

Harburg. Das Jahr ist neu, die Probleme der Harburger Innenstadt sind alt und noch immer nicht wirklich gelöst. Nach dem Impulspapier „Vision Harburg 2020/50“ des Wirtschaftsvereins für den Hamburger Süden von 2008 und dem 2010 von den Büros Elbberg und BulwienGesa vorgelegten Masterplan für die Belebung des Einzelhandels in der Innenstadt sorgt nun die auf Beschluss der Bezirksversammlung gestartete Bürgerbeteiligung „Innenstadtdialog“ für neues Gedankengut. Im Internet haben sich zahlreiche Harburger unter www.harburgneudenken.de mit ihren Ideen für künftige Verbesserungen eingetragen.

Noch bis zum 20. Januar werden auf der Seite Verbesserungsvorschläge gesammelt. Am 27. Januar sollen die Ideen bei einem Expertencheck bewertet und daraus am 10. Februar eine Auswahl der zehn Top-Vorschläge aufgelistet werden. Am 24. Februar wird es dann um die Weiterentwicklung der Top-Ideen zu Top-Projekten gehen. Das Büro „Urbanista Stadtentwicklung & Kommunikation“ ist mit der Bürgerbeteiligung, dem Innenstadtdialog, befasst. Die Bezirksversammlung Harburg hatte für das Verfahren 35.000 Euro bewilligt.

Aus den Einträgen auf der Internetseite geht hervor, dass vielen Harburger das seit vielen Jahren leer stehende Harburg Center am Harburger Ring 6 ein Dorn im Auge ist. Einige wünschen sich den Abriss des Hauses und den Bau einer Schwimmhalle. Unter dem Namen „Harburger07“ schreibt ein Ideenlieferant: „Harburg Center entweder umbauen oder abreißen. Büroflächen für Selbstständige und Existenzgründer schaffen. Hier sollten Einzelbüros mit kurzen Mietlaufzeiten angeboten werden. Zusätzlich Besprechungs- und Tagungsräume anbieten, die stundenweise angemietet werden können. Zusätzlich könnten Wohnungen in den Komplex mit integriert werden. Es sollte ein Mix aus wohnen, arbeiten und Freizeit (Gastronomie, Kultur) entstehen.“

Darauf antwortet „Verena“: „Das Harburg Center ist ein wirklicher Schandfleck und lässt die Innenstadt sehr verwahrlost aussehen. Schöner als Büros fände ich allerdings einen großen Einkaufsmagneten, der es lohnend macht, vom Phoenix Viertel in Richtung Rathaus zu gehen.“ „Altano“ schreibt: „Der Harburg Center soll umgebaut werden. Folgende Sachen sind gewünscht: 1. Bowling Center. 2. Cafe Bars. 3. Live Music Bars. Es müssen mehr Orte geben als Bolero oder October, wo man sich ab 20 Uhr aufhalten kann. Warum muss ich immer Harburg verlassen und auf die Schanze fahren, um ab 20 Uhr Spaß zu haben?“ Und „Jutta“ schreibt: „Das Harburg Center ist durch Herrn Lindberg zu einem Schandfleck geworden. Er lässt im Tunnel und im Center alles leerstehen und verkommen. Hier muss die Politik ihn zwingen abzureissen. Hier könnten große Geschäfte und Wohnungen gebaut werden.“

Ideen können zu den Themen Öffentlicher Raum, Mobilität und Verkehr, Wohnort Innenstadt, Kultur Shoppen & Co. sowie Sonstiges eingetragen werden. Schreiber „Notnagel“ meint: Harburg braucht endlich wieder eine vernünftige Möglichkeit zum Schwimmen! Es ist eine Schande, dass wir als Harburger nach Wilhelmsburg/ Neugraben ausweichen müssen.“ Darauf antwortet „Michael K.“: „Absolut richtig! Durch den Abriss des Harburg Center ergäbe sich hier eine Möglichkeit im vom Gloria-Tunnel abgewandten Teil. Vorne, an der Tunnel-Passage könnte dann Einzelhandel/Gastro entstehen.“ Und „Frauke“ sagt: „Kann ich nur zustimmen.“ Zur Zukunft des Harburg Centers hat Eigentümer Hans-Dieter Lindberg für dieses Jahr den Einzug eines Supermarkts auf der Ebene Seevepassage angekündigt.