Das Weihnachtsgeschäft ist später angelaufen, dennoch liegen die Umsätze in der Harburger City höher als im Vorjahr

Harburg. Im Weihnachtsgeschäft zählt wirklich jeder Tag. Und so hätte Sturmtief Xaver den Geschäftsleuten in der Harburger Innenstadt fast schon ein Strich durch die Rechnung gemacht. Aber der 23. Dezember hat alles rausgerissen. „als der Sturm wütete, war hier im Center alles ruhig. Manche Ladeninhaber wollten sogar schon ihre Geschäfte an dem Tag schließen, weil die Kunden ausgeblieben waren. Aber am Montag vor Weihnachten war es dann hier richtig proppevoll. Das hat die Verluste von vor ein paar Wochen ausgeglichen“, sagt Felix Schraven, Centermanager der Harburg Arcaden. Wenn Schraven proppevoll sagt, meint er 25.000 Menschen, die über den Tag verteilt in seinem Center waren.

Insgesamt, so Schraven, lägen die Umsätze aus dem Weihnachtsgeschäft um 2,2 Prozent über denen des Vorjahres. Während der Handel in Hamburg insgesamt ein eher durchschnittliches Weihnachtsgeschäft beklagt und auf zahlungskräftige Kunden nach den Feiertagen hoffe, so Wolfgang Linnekogel vom Einzelhandelsverband Nord, können Harburgs Geschäftsleute offensichtlich zufrieden sein. Für die Hamburger City nennt Linnekogels Verband ein Umsatzplus von 1,0 bis 1,5 Prozent. Nicht gerade zuträglich fürs Geschäft war unter anderem auch die Großdemo für die Rote Flora im Hamburg, in deren Anschluss es zu Krawallen kam.

„Die Harburger Innenstadt ist für mich ein Phänomen“, sagt Felix Schraven. Nach wie vor sei der Leerstand in der Lüneburger Straße leider hoch. Dazu stehe, so der Centermanager die sehr hohe Kundenfrequenz in keinem Verhältnis. Das heißt: Trotz des hohen Leerstandes in der Harburger City kommen sehr viele Kunden. Insgesamt sei das Weihnachtsgeschäft recht zögerlich angelaufen, sagt Schraven, habe aber gegen Ende der Adventszeit erheblich zugelegt. Bei Spiele Max sei insbesondere die Lego-Abteilung leer gefegt. Nach wie vor sind Lego Bausteine das ideale Weihnachtsgeschenk für Kinder. Er sei mit dem Weihnachtsgeschäft in Harburg sehr zufrieden.

Zufrieden kann Schraven auch mit der Entwicklung in seinem Center sein. Trotz aller Unkenrufe geht der Leerstand in den Arcaden deutlich zurück, auf inzwischen nur noch 300 Quadratmeter. Gemessen an der gesamten Ladenfläche des Centers von 15.000 Quadratmetern beträgt der Leerstand damit noch zwei Prozent. Und im Januar eröffnet im Erdgeschoss des Centers ein neues Schuhfachgeschäft. Die Bilanz nach rund einem Jahr seiner Tätigkeit in Harburg sei gut, sagt er. „Und mir macht die Arbeit hier großen Spaß“, so Felix Schraven. Sein Wunsch für das neue Jahr: „Ich würde mich freuen, wenn wir ein Elektronik Fachgeschäft für das Center interessieren könnten.“

Durchaus zufrieden zeigt sich auch Harburgs Karstadt Geschäftsführer Thomas Diebold. Der Geschäftsmann bestätigt die Aussage seines Kollegen Schraven. „Xaver hat uns zurück geworfen, aber der Montag vor Weihnachten war großartig“, sagt der Karstadt Geschäftsführer. Die Renner für den Tannenbaum seien wie in den vergangenen Jahren Parfümerie-Artikel, Schmuck und Kleidung gewesen, sagt Diebold. Ein Umsatzplus habe vor allem das Karstadt-Reisebüro zu verzeichnen gehabt. „Viele Kunden haben in diesem Jahr Reisen verschenkt“, sagt Thomas Diebold. Nach wie vor voll im Trend, sagt der Karstadt Chef, lägen Geschenkgutscheine. „Es ist ja in der Tat schöner, wenn sich der Beschenkte nach Weihnachten in aller Ruhe selbst aussuchen kann, was er braucht oder haben möchte“, sagt Thomas Diebold, der sich nach dem Weihnachtsstress auf ein „ganz gemütliches Weihnachtsfest zu Hause freut“.

Insgesamt erhofft sich Diebold durch die Neuaufstellung seines Hauses weiterhin gute Umsätze für Karstadt in Harburg. „Wir haben die Multimedia-Abteilung raus genommen, dafür die Konfektionsabteilung deutlich vergrößert und eine Sportabteilung aufgebaut. Im Erdgeschoss finden unsere Kunden jetzt Kinderkleidung“, so der Geschäftsmann. Damit sei Karstadt ganz gut aufgestellt und auf die Erweiterung des Phoenix Centers vorbereitet. Harburg habe einen guten Markt, und mit Karstadt eine gute Nahversorger-Filiale. Thomas Diebold: „Der Standort ist nicht so schlecht, wie ihn einige schlecht reden möchten.“

Als klares Bekenntnis zum Standort Harburg will Felix Schraven auch die neue Dekoration auf den Glasfronten der Arcaden verstanden wissen. Die neuen Großfotos zeigen das multikulturelle Leben in Harburg. Auch im Inneren des Centers sollen einzelne Wände mit diesen Fotos beklebt werden.