Die Dreieckskreuzung im Kleckerwald ist gefährlich. Die FDP möchte sie daher am liebsten in einen Kreisverkehr umwandeln

Bendestorf/Buchholz. Es ist eine eher altmodische Form der Straßenkreuzung, aber sie ist im Landkreis Harburg noch sehr verbreitet: Der „Preußische Hut“ ist eine dreieckige Verkehrsinsel, die in allen Fahrtrichtungen zweispurig umfahren werden kann. Es gibt sie beispielsweise noch in der Nindorfer Ortsmitte, an der Landesstraße 212 zwischen Egestorf und Döhle, in Kleckens Ortsmitte und am Ehrenmal in Todtglüsingen. Und im Kleckerwald: Dort, wo die Kreisstraße 12 von Bendestorf kommend in Richtung Klecken abbiegt und zugleich auf die Kreisstraße 54 aus Richtung Buchholz trifft.

Die Kreistagsgruppe von FDP und dem Freien Wähler Willy Klingenberg hält diese Kreuzung für gefährlich und nicht mehr zeitgemäß. Sie beantragt daher, die Umwandlung in einen Kreisverkehr oder zumindest in eine alternative Knotenführung zu prüfen. Weil die Straße aus Richtung Bendestorf leicht ansteigt, aber auch, weil in Richtung Buchholz gleich eine Kurve folgt, löse die Kreuzung bei Autofahrern Ängste und Unsicherheit aus. Hinzu komme, dass ältere Autofahrer womöglich den Kopf nicht weit genug mehr drehen können, um die Kreuzung einzusehen, begründet es Antragsteller Arno Reglitzky. Zumal der Verkehr deutlich zugenommen habe. Alternativ könnte hier ein weiter reduziertes Tempolimit ausgewiesen werden (zurzeit gilt hier Tempo 70) oder Fahrstreifen entsprechend umgebaut werden. Die Antragsteller selbst favorisieren jedoch den Kreisverkehr.

Der Verkehrsbeauftragte der Polizeiinspektion Harburg, Lothar Reinhard, bestätigt auf Abendblatt-Nachfrage, dass es an dieser Kreuzung immer wieder mal kracht. „Sie ist aber kein Unfallschwerpunkt im Sinne der Definition.“ In diesem Jahr habe es bis zum Stichtag 31. August zwei Unfälle, davon einer mit Leichtverletzten, gegeben. Im Vorjahr waren es drei Unfälle ohne Personenschaden, im Jahr 2011 drei Unfälle. An einem davon sei ein Krad beteiligt gewesen. Es hätten sich eher Auffahrunfälle als Unfälle aufgrund Missachtung der Vorfahrt ereignet. Auffahrunfälle könnte jedoch auch ein Kreisverkehr nicht ausschließen. „Die Mehrzahl fährt ohnehin vorsichtig, eben weil die Kreuzung schwer einsehbar ist“, so Reinhard.

Ein Argument, das Arno Reglitzky nicht mehr hören mag: „Das darf nicht unser Maßstab sein, zu warten bis Menschen tatsächlich erst ernsthaft und schwer zu Schaden kommen. Wir haben auch eine Fürsorgepflicht. Die Menschen werden älter und beim Autofahren ängstlicher und unsicherer.“ Mit dem Antrag wolle seine Fraktion auch die Gemeinde Bendestorf unterstützen, die mit diesem Anliegen beim Landkreis bisher abgeblitzt sei. Zudem sei zu befürchten, dass der Verkehr auf der Strecke zunehmen wird, da mangels Ostumfahrung immer mehr Buchholzer auf die K54 und K12 ausweichen.