Johannesgemeinde organisiert Mitmachaktionen, Kabarettabende, Konzerte und Vorträge in der Kirche

Tostedt . Vier Wochen adventliche Stimmung, Einkaufstrubel, Tannenbaumkauf, Geschenkübergabe an Heiligabend, gefüllte Gans am Tag danach – und schwuppdiwupp ist Weihnachten schon wieder vorbei. Doch die Mitglieder der Johannesgemeinde verlängern die besinnliche Zeit in diesem Jahr ein weiteres Mal auf „Zwölf Heilige Nächte“. So lautet auch der Titel der Veranstaltungsreihe, die sich im Laufe der Jahre zu einem Aushängeschild der christlichen Gemeinschaft in Tostedt entwickelt hat. Zwischen dem 26. Dezember und dem 6. Januar stehen wieder Mitmachaktionen, Kabarett, Musik und Vorträge in der Johanneskirche im Himmelsweg auf dem Programm.

Die Zeit nach der Wintersonnenwende und nach dem Jahreswechsel wird in vielen Kulturen mit besonderen Ritualen bedacht. Auch in der christlichen Tradition hat sie eine besondere Bedeutung. Wer zwischen den Jahren die Johanneskirche in Tostedt besucht, dem wird das schnell bewusst. „Vieles ist anders als sonst. Die Themen, die Stimmung in der Kirche“, sagt Kantorin Wiebke Corleis. Und auch bei der Auswahl der einzelnen Programmpunkte habe das Organisationsteam der „Zwölf Heiligen Nächte“ großen Wert auf Außergewöhnliches gelegt. „Es gibt einige Spezialistenabende, die sind etwas für Suchende“, verspricht Corleis.

Es gibt aber auch Verlässliches: Die Auftaktveranstaltung am Donnerstag, 26. Dezember, um 17 Uhr bestreitet traditionell der Posaunenchor mit einem festlichen Weihnachtskonzert. Einen Tag später bietet Pastor Jens Gillner von 20 Uhr an einen Workshop zum Thema „Das schwarze und weiße Feuer“. Er soll den Teilnehmern einen kreativen Zugang zu Bibeltexten ermöglichen.

Am Sonnabend, 28. Dezember, gibt es zum ersten Mal in der Geschichte der „Zwölf Heiligen Nächte“ einen niederdeutschen Abend. Walter Marquardt und die „Imbeecker Heckenrosen“ präsentieren ab 20 Uhr plattdeutsche Geschichten und mehr. Für Kinder und Junggebliebene führt Eleonore Roocks am Sonntag, 29. Dezember, 17 Uhr, das Stehpuppen-Märchenspiel „Brüderchen und Schwesterchen“ aus der Feder der Brüder Grimm auf. Montag, 30. Dezember, ist für Filmeliebhaber reserviert. Ab 20 Uhr zeigen die Veranstalter den senegalesischen Spielfilm „Die Piroge“. Im Mittelpunkt steht die Überfahrt, das Bangen und Hoffen im Inneren des Schiffes, mit dem Bootsflüchtlinge nach Europa aufbrechen.

Zwei besondere Gottesdienste hat die Kirchengemeinde für den Jahreswechsel geplant. An Silvester, 31. Dezember, steigt Pastor Ronald Winnefeld um 17 Uhr auf die Kanzel. Am Neujahrstag, 1. Januar, bieten Pastor Jens Gillner und sein Team ebenfalls um 17 Uhr Segnung und Salbung an. Am Donnerstag, 2. Januar, 20 Uhr, hält die Theologie- Professorin Martina Böhm einen Vortrag über die Weihnachtsgeschichte.

Zu den weiteren Höhepunkten der „Zwölf Heiligen Nächten“ zählen die Organisatoren das Kirchenkabarett von und mit Pastor Matthias Schlicht aus Buxtehude. Der Auftritt des freiberuflichen Kabarettisten am Freitag, 3. Januar, mit „Wortwitz und Gitarre“ trägt den Titel „Mitleidskrise – oder: Glaube ist, wenn man trotzdem lacht“. Am Sonnabend, 4. Januar, lädt Pastorin Maren Kujawa zu meditativen Mitmach-Tänzen zum Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach in die Kirche. Los geht es um 20 Uhr.

Am Sonntag, 5. Januar, ist Musik Trumpf. Unter dem Titel „Dass die Lüfte tönend werden“ spielen Friederike Ophüls (Flöte), Susanne Janzen (Cello) und Wiebke Corleis (Orgel) anspruchsvolle Kammermusik. Den Abschluss der Veranstaltungsreihe gestalten Diakon Hans-Peter Wacker und seine Konfirmanden am Montag, 6. Januar, um 18 Uhr. Pastor Gerald Meier hofft, dass die Gäste in der Kirche Kraft schöpfen und sie auch als Ort der Begegnung erleben können. „Wir möchten den Menschen in unserer Gemeinde in diesen Tagen einen Ruhepunkt bieten und denen, die den Weg ins Gotteshaus sonst eher selten finden, die Kirche in einem anderen Licht zugänglich machen“, sagt Meier.

In den Vorjahren fand die Veranstaltungsreihe bereits großen Anklang bei Jung und Alt. Etwa 1300 Menschen kamen nach Tostedt in den Himmelsweg. „Wir hoffen natürlich, dass es diesmal genauso viele werden“, sagt Meier. Auch in diesem Jahr ist der Eintritt in die Kirche frei. Die Gemeindevorsteher bitten jedoch um Spenden.