Die Harburger Gastro-Szene hat mit dem Restaurant Romantic Cairo ein neues Highlight dazu gewonnen

Harburg. Wer einmal die Köstlichkeiten des Orients gegessen hat, vergisst diesen besonderen, exotischen Geschmack nie wieder. Tahina, die gewürzte Sesampaste, die als Vorspeise mit Brot gegessen wird, das Bohnengericht Foul, das Pendant zum europäischen Spinat, die Molochea, und raffiniert gewürzte Geflügelgerichte sind für deutsche Zungen zwar fremd, aber schon nach einmaligem Verzehr besteht die Gefahr nahezu süchtig danach zu werden.

In der Lüneburger Straße25 können Freunde der orientalischen Küche jetzt all diese Speisen im Original genießen. Am 7. Dezember, rechtzeitig zum Nikolaustag, haben Mohamed und Amanda Aboaziz mit ihrem Restaurant Romantic Cairo zum einen den Weg in die Selbstständigkeit gewagt, zum anderen wollen sie die Harburger Gastro-Szene beleben. Und das scheint ihnen auch zu gelingen. „Zuerst sind die Menschen neugierig, wenn sie dann hereinkommen und etwas essen, sind sie begeistert. Bisher ist unser kleines Restaurant ganz gut angekommen“, sagen Amanda und Mohamed Aboaziz. Und es seien in der Regel mehr deutsche als arabische Gäste, die bislang den Weg ins Romantic Cairo gefunden hätten.

Mohamed kommt aus Ägypten. Amandas Vater kommt aus dem Libanon, sie selbst ist in Berlin geboren. Beide suchten nach einer gemeinsamen Zukunft in Deutschland. Amandas Vorliebe ist das Kochen. Die Mutter von fünf Kindern kocht alles, was im Restaurant aufgetischt wird, frisch. Mohameds Leidenschaft ist die arabische Wasserpfeife, die Shisha. Dass die Gäste im Romantic Cairo heute nicht nur die Shisha rauchen, sondern auch das köstliche arabische Essen genießen können, haben sie dem Bezirksamt Harburg zu verdanken. „Eigentlich wollten wir ein arabisches Café mit Sandwiches und Shisha hier in der Lüneburger Straße eröffnen, aber im Bezirksamt sagte man uns, der Laden sei dafür zu groß. Das sei nicht genehmigungsfähig“, erzählt Mohamed Aboaziz.

Die beiden hatten sich gerade den Laden angesehen. Der Besuch beim Bezirksamt war ernüchternd. Im Café kam den beiden die erleuchtende Idee: Warum nicht beides anbieten, gute ägyptische und libanesische Hausmannskost und einen Raum für Gäste, die Shisha rauchen wollen. Der ist im Obergeschoss des Restaurants und erinnert an die stilvolle Einrichtung eines Beduinenzeltes. Wer hier mit Freunden einen gemütlichen Abend verbringen möchte, kann den Raum vorbestellen. „Wir fragen dann auch die Gäste, was sie gerne essen wollen“, sagt Amanda Aboaziz. Natürlich können Restaurant-Gäste diesen Raum auch als Raucherraum nutzen.

Einziges Zugeständnis des Küchenteams an die deutsche Küche – Amanda wird in der Küche von Laila, Amr und Walid unterstützt – ist das Frühstücksbuffet, das täglich ab 10 Uhr aufgefahren wird. Da gibt es außer orientalischem Essen auch Aufschnitt, Käse und Marmeladen. Mittags in der Zeit von 12 bis 17 Uhr bietet Familie Aboaziz die Gerichte, die im Restaurant auf einem Buffettisch warm gehalten werden, zum Mittagstisch-Preis von fünf Euro an.

Wer für die Silvesterparty noch keine Pläne hat, kann sich für das orientalische Buffet zum Jahreswechsel anmelden. Der Dervish-Tänzer Schnoda Ayad wird die Gäste mit seinem Tanz unterhalten. Wer mitfeiern will, sollte sich unbedingt unter Tel.: 0171 2967817 oder 0152 24 150413 anmelden. Der Eintritt und das offene Buffet kosten zusammen 32 Euro. Die Getränke an diesem Abend müssen extra bezahlt werden.