Zahl der Neubauten steigt an. Der Süden profitiert von guten Verkehrsverbindungen nach Hamburg

Winsen. Das Interesse an Neubauten im Landkreis Harburg nimmt weiter zu. Das geht aus Zahlen hervor, die die Verwaltung bei der ersten Winsener Kreisbaukonferenz vorgestellt hat. Damit ist der Trend zum Bau von neuen Wohnungen seit dem Jahr 2009 stabil. Beim Kreis werden alle Baugenehmigungen beantragt, die nicht die beiden Städte Winsen und Buchholz betreffen. Dort gibt es jeweils eigene Bauabteilungen.

„Der Wohnsektor boomt. Die Antragszahlen sind weiter gestiegen“, freute sich Kreisrat Björn Hoppenstedt (CDU) bei der Konferenz. Insgesamt wurden 2013 bislang 1217 Anträge für neue Wohnungen gestellt. Rund 1000 davon sind bislang genehmigt. Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2012 gab es 1174 Anträge in diesem Bereich. Insgesamt zählte das Bauabteilung des Landkreises 1500 Anträge, 250 davon betreffen jedoch Immobilien, die wirtschaftlich genutzt werden sollen. Genehmigt wurden alles in allem 1250 Anträge.

Als Hintergrund für das hohe Interesse an Neubauten im Kreis gelten mehrere Faktoren. So werden von den einzelnen Gemeinden immer wieder neue Baugebiete ausgewiesen, in denen sich junge Familien ansiedeln können. Beispiele sind etwa Tostedt, Hollenstedt und die Samtgemeinde Salzhausen. Allein dort sollen vom Sommer 2014 an 135 neue Wohnungen entsehen. Noch dazu dürften bei vielen Bauherren die niedrigen Zinsen ein Argument dafür sein, in die eigenen vier Wände zu investieren. „Die Bevölkerung im Landkreis wächst im Gegensatz zu anderen Regionen weiter. Der Kreis profitiert dabei von der Nähe Hamburgs, wo die Menschen qualifizierte Jobs finden können“, sagte Hoppenstedt. Allerdings sind auch im Kreis Fachkräfte dringend gesucht. Die Arbeitslosigkeit in den beiden Arbeitsagentur-Bereichen Buchholz und Winsen lag im November jeweils unter fünf Prozent.

Nach einer Studie des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts (HWWI) kommen – wie berichtet – mehr als 25.000 Beschäftigte, die in Hamburg arbeiten, aus dem Kreis Harburg. Seevetal liegt dabei in der Region mit 9283 Pendlern auf Platz zwei hinter Norderstedt. Diese Menschen dürften sich auch aufgrund der guten Verkehrsanbindung des Kreises an die Stadt für ihren Wohnort entschieden haben. „Wir bieten aber auch eine Vielzahl von Schulen. Dazu haben die Gemeinden die Kinderbetreuung zuletzt ausgebaut“, sagte Hoppenstedt.

Beim Kreis scheint es derzeit gewiss, dass die Entwicklung auch in der Zukunft anhalten wird. „Um die erfreuliche bauliche Entwicklung verträglich zu steuern, ist es entscheidend, dass wir das rechtliche Instrumentarium für städtebaulich hochwertige Baugebiete, gesundes Wohnen in guter Nachbarschaft und die Denkmalpflege ausschöpfen“, so Hoppenstedt.