Gäste aus Al Jubail bekräftigen im historischen Rathaus Kooperationspläne für ein Großprojekt am Persischen Golf

Stade/Al-Jubail. Ein historisches Ereignis für Stade, getragen von Gastfreundschaft und Gästen aus Saudi Arabien, Indien und Asien die in der Hansestadt ein zukunftsweisendes, milliardenschweres Gemeinschaftsprojekt der Chemieindustrie realisieren.

Im Rahmen der Zusammenarbeit des Chemieunternehmens Dow und dem saudi-arabischen Unternehmen Sadara übernimmt der Dow-Standort Stade, neben weiteren Standorten, die Ausbildung von Technikern und Ingenieuren für ihren Einsatz im derzeit weltweit größten Chemieprojekt in Al-Jubail am Persischen Golf. Anlass genug, den Gästen aus dem Königreich Saudi-Arabien im Stader Rathaus höchste Ehren zu erweisen.

Im Königsmarcksaal des historischen Rathauses der Hansestadt Stade trugen sich Ziad Al-Labban, geschäftsführender Vorstand von Sadara und Nabil Al Dabal, geschäftsführender Direktor der Aramco Overseas Company als erste Araber gemeinsam mit dem Präsidenten von Dow Deutschland, Ralf Brinkmann und Dieter Schnepel, Werkleiter von Dow Stade in das Goldene Buch der Hansestadt ein. Ob den arabischen Schriftzügen, von rechts nach links geschrieben, eine Übersetzung beigefügt wird, ist noch offen.

Die Chefs der seit 2011 per Joint Ventures verzahnten internationalen Chemie- und Mineralölunternehmen schrieben im beschaulichen, weihnachtlich geschmückten Stade ein Stück Unternehmensgeschichte und für einen Abend war im altehrwürdigen Rathaus Englisch die „Amts-Sprache“. Stades Bürgermeisterin Silvia Nieber ging als Gastgeberin charmant mit bestem Beispiel voran und hielt ihre Festrede zu Ehren der Gäste und der bei Dow fortgebildeten 71 „Trainees“, die ihre Zertifikate im Rathaus in Empfang nahmen, auf Englisch. Somit konnten alle Anwesenden aus Arabien, Indien und Asien ohne Sprachbarrieren die Wertschätzung ihrer Leistung verstehen und viel Wissenswertes über die Hansestadt Stade erfahren.

Bürgermeisterin Silvia Nieber erhielt einen silbernen Handdolch

Die Gäste zeigten sich geehrt und von dieser „besonderen Stadt“ sehr beeindruckt. Sie überbrachten nach arabischer Sitte Geschenke, so überreichte Ziad Al-Labban einen edlen, silbernen Handdolch „für Madam Nieber“, in Arabien Zeichen größter Hochachtung. Wie ihre Chefs waren auch die jungen Männer aus Arabien und Indien ganz im Bann der 1000-jährigen Hansestadt.

„Stade ist wunderschön, märchenhaft, mit so kleinen, uralten Häusern und freundlichen Menschen“, beschrieben Shabbab Majed AlSubaie und Fisal Ali J AlAnazi aus Saudi-Arabien dem Abendblatt ihre Eindrücke. „All die Lichter in der Innenstadt, die Bauweise der Häuser – aber auch das nasskalte Wetter werden uns als einmaliges Erlebnis unvergessen bleiben.“

Die beiden Männer, bei Dow „Trainees“ genannt, gehören zu den 70 bis 130 Fachkräften, die aus Stade deutsches Know-how mit an den Persischen Golf nehmen wollen. Industrieerfahrung und Sicherheitskultur nennt der Koordinator des Trainingsprojekts am Standort Stade, Reinhard Dill, als wichtigste Säulen des Aus- und Weiterbildungsprojekts für Ingenieure und Techniker.

„Die Verbindung von Dow-Know-how in Theorie und Praxis soll den Trainees von 20 Ausbildern in Stade vor allem bei der Arbeitssicherheit in Fleisch und Blut übergehen“, sagt der Koordinator und studierte Experte für Verfahrenstechnik Dill, der für die Weiterbildung unter dem Motto „Come together for Success“ (Kommt zusammen für den Erfolg“ in Europa, im Mittleren Osten und auch in Afrika mitverantwortlich ist.

In Al Jubail entsteht bis zum Jahr 2016 die weltweit größte Chemieanlage

Bis Februar werden zwischen 70 und 130 Araber und Inder ihr Fachwissen an den Stader Dow-Anlagen vertiefen. Dow-Deutschland-Präsident Ralf Brinkmann nennt das „Voneinander Lernen“ ein freundschaftliches Band, das von der Nordsee zum Persischen Golf gespannt werde. Deutsches Ingenieurwissen soll in der Zusammenarbeit zwischen dem Königreich Saudi-Arabien, Amerika und Deutschland zum Erfolg des rund 20 Milliarden schweren petrolchemischen Megaprojekts von Sadara Chemical, Dow Chemical und Saudi Aramco beitragen.

Die weltweit größte Chemieanlage in Al Jubail soll ab 2016 mehr als drei Millionen Jahrestonnen petrochemischer Produkte erzeugen.