Bürgerbegehren der Deichgegner könnte ausgebremst werden. Was sie als „beste Variante“ fordern, sorgt an anderer Stelle für Unmut

Buxtehude. Es scheint nur noch eine Formalie zu sein: Dass der Buxtehuder Stadtrat heute Abend um 19 Uhr im Sitzungssaal des Stadthauses, Bahnhofstraße 7, sein innerstädtisches Küsten- und Hochwasserschutzvorhaben endgültig beschließen wird, ist anzunehmen. Bereits im Vorfeld haben Betriebs- und Planungsausschuss beschlossen, die Unterlagen für das Planfeststellungsverfahren Anfang Januar beim Niedersächsischen Landesbertieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) einzureichen.

Damit hätten sich die Befürworter von Minideichen und Flutschutzmauern entlang der Este im Innenstadtbereich mit ihren Plänen durchgesetzt.

Beschließt der Rat diese Hochwasserschutzvariante für seine Innenstadt, wären auch die Gegner ausgebremst, die mit einem Bürgerbegehren und Protestaktionen für andere Hochwasserschutzpläne in Aktion traten.

Das Buxtehuder „Aktionsbündnis für nachhaltigen Hochwasserschutz“, favorisiert Schutzmaßnahmen an der Este oberhalb der Bundesstraße 73. Wie auch Vertreter der IG Este, vom Unterlauf des Flusses im Alten Land, befürwortet das Aktionsbündnis etwa auf Höhe des Freibades, mit einem Querdamm samt Sperrwerk und Vorflutflächen schon im Oberlauf der Este dem Hochwasser nach Starkregenfluten vorzubeugen.

Dort wird, wie zum Beispiel von Bürgern im Buxtehuder Ortsteil Heimbruch, gefürchtet, dass für den Dammbau und die notwendigen Deichbauten Enteignungen ihres Grundes und Bodens erforderlich werden. Zudem müsste ein geschütztes Flora-Fauna-Habitat-Gebiet bei Starkregenkatastrophen geflutet werden.

Deshalb wird nun auch aus dem weiteren Oberlaufgebiet im Kreis Harburg harsche Kritik an den Staudammplänen laut. Bernd Wenzel, Vorsitzender der Regionalorganisation Nordheide der „NaturFreunde Deutschlands" sieht mit einem Staudammplan das für rund 500.000 Euro aus Steuergeldern initiierte KLEE-Programm „hintertrieben". Am KLEE-Projekt beteiligen sich die Landkreise Stade und Harburg, um die Este zwischen Quelle und Mündung mit wissenschaftlichen Untersuchungen auf kommende Klimaveränderungen vorzubereiten. (lok)