25. Weihnachtskonzert der GSH: Schüler zeigten ein hohes Grundniveau und echte Highlights

Heimfeld. Wer denkt, „Roxanne“ von The Police hätte in einem Schulkonzert nichts verloren, hat erstens wenig Ahnung, denn immerhin wurde das Stück von einem Musiklehrer geschrieben und zweitens hat er gewiss die Klasse 8 MU der Goethe-Stadtteilschule Harburg (GSH) noch nicht gehört: Zwar deutlich üppiger instrumentiert als das Kult-Trio von einst, gelang es den Schülern, den Post-Punk-Hit mit treibender Perfektion zu präsentieren – und so das erste von vielen Highlights des Weihnachtskonzertes der GSH zu setzen.

Es war das 25. Weihnachtskonzert der Schule, insofern ein Jubiläum. Zwar unterrichtet Peter Schuldt, der die Konzerte einst initiierte, nicht mehr an der GSH, aber als Chorleiter des GSH-Ensembles „Gospel-Train“ und der Chöre der Unterstufenklassen war er nicht nur gegenwärtig, sondern auch anwesend. „Als ich damals Chöre einrichtete und gleich ein Konzert plante, hielt man mich für verrückt“, sagte er zwischen zwei Programmpunkten. „Und zum ersten Weihnachtskonzert kamen auch nur 60 Zuhörer. Heute füllen wir zwei Abende lang die Ebert-Halle.“

Schulleiterin Heidrun Pfeiffer betonte den gemeinschaftsbildenden Aspekt des Musizierens: „Monatelang bereiten sich die Ensembles und Musikklassen auf das Ereignis vor. Jeder unterstützt jeden und das Lampenfieber steigt, gerade bei den Jüngeren. Die Älteren wissen das und helfen.“ Tatsächlich: Als zum Konzert-Finale die Solisten der Chöre der fünften und sechsten Klasse mit weichen Knien ans Mikrofon traten, hatten sich die älteren Jungmusiker schon auf den Rängen verteilt und trugen die Kleinen auf einer Welle des Applauses durch ihre Stücke.

Jeder Mittelstufen-Jahrgang der GSH hat eine eigene Musikklasse, in der jeder Schüler ein Instrument spielt. Dazu kommen jahrgangsübergreifende Chöre und Ensembles, sowie Solisten und Bands, die aus der Kulturarbeit der Schule hervorgehen, wie zum Beispiel die Band Multigroove, die auftrat und ihre erste CD im Foyer verkaufte – viel zu billig, für nur fünf Euro.

Im Programm des Weihnachtskonzertes war der Auftritt von Multigroove ein weiteres Highlight, ebenso wie die Interpretation des Titelthemas aus dem Film Schindlers Liste durch den Pianisten Lennard Wenck und den Violinisten Jonas Aldag. Vor allem Aldags timbre-reicher Violinstil kam ganz großen Vorbildern sehr nahe.