Werke des Fotokünstlers Stefan Panhans machen Betrachter beinahe zum Voyeur

Jesteburg. Der Name der aktuellen Ausstellung im Jesteburger Kunsthaus klingt ungewöhnlich: „Womit wird eigentlich vergoldet bei einem Waldüberfall, frage ich mich gerade – OT 99-02 (JR)&“. Sie zeigt Werke des Foto- und Videokünstlers Stefan Panhans und ist noch bis zum 23. Januar zu sehen. Wer lieber begleitet durch die Schau gehen möchte, hat dazu bei einer Führung am heutigen Donnerstag Gelegenheit. Beginn der Führung ist um 15 Uhr. Einen weiteren Termin gibt es im Januar.

In seinen Arbeiten setzt sich der 1967 geborene Panhans mit Themen wie dem Zwang zur Selbstoptimierung oder dem Ego unter den Bedingungen eines neuen „Geist des Kapitalismus’“ auseinander. Die Protagonisten seiner Bilder sind Mädchen und Frauen, verschwommen und in Schnappschussästhetik abgelichtet, die sich mal streng, schlicht oder elegant in die Kühle ihrer Umgebung einfügen. Sie sind Verkäuferinnen, die das Schaufenster dekorieren oder selbstvergessen ins Leere blicken, Messehostessen, Bankkauffrauen oder Servicekräfte.

Vom entfernten Standpunkt des Fotografen aus wird der Betrachter der Bilder beinahe zum Voyeur – eine Sichtweise, die in der Vergangenheit für Irritationen gesorgt hat. „Genau da will ich gegensteuern“, sagt Panhans. „Junge Frauen und heimliches Fotografieren, das berührt anscheinend immer wieder ein gewisses problematisches Begehren, was oft nur zu schlüpfrigen Kommentaren oder Voyeurismus-Vorwürfen führt.“