CDU, SPD und UWR einigen sich auf gemeinsamen Kandidaten

Ehestorf . Sie haben unterschiedliche Ideen und Wünsche, wie die Zukunft der Gemeinde Rosengarten gestaltet werden soll. Doch bei der Frage nach einem geeigneten Nachfolger für Dietmar Stadie waren sich die Mitglieder von CDU und SPD schnell einig. Bei der hauptamtlichen Bürgermeisterwahl am 25. Mai 2014 werden sie mit Dirk Seidler einen gemeinsamen, parteilosen Kandidaten für das höchste Amt in der Gemeinde Rosengarten ins Rennen schicken. Der 49-Jährige arbeitet seit zehn Jahren als Erster Gemeinderat in Hambühren bei Celle. Seine Kandidatur wird außerdem von der UWR unterstützt.

Dirk Seidler ist ein Verwaltungsexperte. Vor 27 Jahren begann er bei der Stadt Celle eine Ausbildung zum Diplomverwaltungswirt (FH). Im Landkreis Gifhorn und der Samtgemeinde Hambühren arbeitete er als Kämmerer und Kreisamtmann. 2001 berief ihn die Samtgemeinde Meinersen zum stellvertretenden Gemeindedirektor. 2003 folgte die Wahl zum Ersten Gemeinderat der Gemeinde Hambühren. Nach der Wiederwahl im Jahr 2010 würde Seidlers Dienstzeit dort offiziell zum 31. August 2019 enden. Mit der Kandidatur um ein Bürgermeisteramt hat Dirk Seidler ebenfalls Erfahrungen: 2011 unterlag er in Hambühren bei der Stichwahl knapp seinem parteilosen Mitbewerber Thomas Herbst.

In der Gemeinde Rosengarten will der Vater zweiter Söhne nun einen neuen Versuch starten. Damit er zur Bürgermeisterwahl antreten darf, muss er schon vorab 150 Stimmen sammeln. Deshalb geht er in den kommenden Wochen auf Informationstour, nimmt an zahlreichen Veranstaltungen teil. Inhaltlich setzt der Verwaltungsexperte auf „sachlich orientierte Lösungen, um Brücken zwischen den unterschiedlichen Interessen zu bauen.“ Themen wie demografischer Wandel, Naturschutz, Generationengerechtigkeit, Wachstum, Betreuungsplätze für Kinder, Ausbau von Ganztagsschulen sowie die Sicherung des weiterführenden Angebotes der Oberschule in Nenndorf sind ihm ein persönliches Anliegen. Aber auch der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs steht auf seiner Agenda weit oben. „Sämtliche Maßnahmen müssen sich aber auch am wirtschaftlich Verantwortbaren orientieren. Schulden auf Kosten der nächsten Generationen sind nicht zu verantworten“, sagt der Bürgermeister-Kandidat. „Und ich weiß, dass man auch mit wenig Geld was auf die Beine stellen kann.“

CDU-Ortsverband hält Dirk Seidler für fachlich und menschlich versiert.

Mit seinen Visionen rannte Seidler bei den Fraktionen offene Türen ein. „Herr Seidler ist unsere erste Wahl“, sagte Jan Willem Roepert, Vorsitzender des CDU-Ortsverbands. Über einen gemeinsamen Bekannten sei er vor zwei Monaten mit Dirk Seidler ins Gespräch gekommen. Die Chemie habe von Anfang an gestimmt. „Er ist fachlich extrem versiert und er kennt die Probleme, mit denen wir uns in der Gemeinde auseinandersetzen. Das hat uns das Gefühl gegeben, dass wir gut miteinander arbeiten können“, so Roepert.

Wolfgang Kienert (SPD) bezeichnete den Kandidaten als „stimmiges Gesamtpaket“. Zwar habe die SPD bei der Suche nach einem geeigneten Nachfolger für ihren Parteigenossen Dietmar Stadie, der im Oktober aus dem Amt ausscheidet, auch die „Fühler in Richtung Verwaltungsebene des Landkreises“ ausgestreckt. Und die SPD-Ortsverbandsvorsitzende Regina Lutz hätte „eigentlich lieber jemanden gehabt, der nicht ganz so verwaltungsmäßig aufgestellt ist“. Aber weil 2015 mit Reiner Alka auch die „rechte Hand“ des amtierenden Bürgermeisters in Ruhestand gehe, sei es der Fraktion leicht gefallen, Dirk Seidler als Kandidaten bei der Wahl zu unterstützen.