Eine Glosse von Bibi Maaß

Die Jagd nach den Geschenken ist eröffnet. Der Einzelhandel meldet bereits positive Zahlen des beginnenden Weihnachtsgeschäfts. Auch meine Einkäufe schlagen hierbei zu Buche. Für meine Nichten und Neffen hab ich schon das Passende besorgt, und meine Kinder werden am Heiligabend ebenfalls nicht leer ausgehen.

Allerdings bekommt mein Mann in diesem Jahr nichts! Damit mache ich ihm die größte Freude. Nein, ehrlich: Nachdem ich im vergangenen Jahr einen Kochtopf unter dem Weihnachtsbaum finden und mich darüber freuen musste, habe ich mit meinem Göttergatten die Abmachung getroffen: Wir beschenken uns gegenseitig nicht mehr.

In diesem Jahr wäre wahrscheinlich ein Bügelbrett an der Reihe gewesen – meines ist so altersschwach, dass es demnächst von selbst zusammenklappt...

Ja, früher! – frisch verliebt – da begab sich mein Liebster rechtzeitig vor dem Fest in ein Juwelier-Geschäft, um mir eine Freude zu machen. Nach 20 Jahren Ehe ist allerdings mein Schmuckkästchen voll – und mein Mann dementsprechend ratlos. Denn: Mir Wünsche von den Augen abzulesen, gehört nicht zu seinen Stärken.

Eigentlich überfordert es ihn schon, dass ich jedes Jahr Geburtstag habe – und dann auch noch die Hochzeitstage... Zwei Gelegenheiten, die seine Kreativität vollends erschöpfen.

Das beste Weihnachtsgeschenk, dass ich meinem Schatz somit machen kann: Er muss mir nichts schenken – und ich verzichte im Gegenzug auf ein brandneues Bügelbrett. Geschenkt.