Inzwischen liegen der ContiTech in Hannover sämtliche Genehmigungen vor, den 75 Meter hohen Schornstein der Harburger Phoenix Werke an der Hannoverschen Straße wegen seiner Baumängel im oberen Abschnitt auf 63 Meter Höhe zu kürzen.

Harburg. Unternehmenssprecher Mario Töpfer sagt, dass die Abrissarbeiten kommendes Frühjahr, nach dem Ende der Heizperiode, beginnen sollen. Ursprünglich war die Einkürzung des Schornsteins bereits für Anfang dieses Jahres vorgesehen. Letztlich hatte es Verzögerungen beim Einreichen des Rückbau-Antrags und der Genehmigung durch das Bauamt gegeben.

Eigentlich hatte ContiTech den gut 90 Jahre alten Schlot komplett abreißen lassen wollen, weil er marode ist und eigentlich nicht mehr benötigt wird. Aber Bewohner Harburgs und auch Denkmalschützer wollten das heimliche Wahrzeichen Harburgs mit dem großen Wassertank in 30 bis 38 Meter Höhe und der Phoenix Aufschrift als sogenannte „Landmarke“ nicht missen. Die Bezirkspolitik kämpfte somit auch um den weitgehenden Erhalt des historisch wertvollen Industriebauwerks, gestattete letztlich auch nicht die gewünschte Einkürzung um 15 Meter sondern nur um zwölf Meter.

Der auf 63 Meter Höhe gekürzte Schornstein und der Wassertank sollen laut Werksleiter Peter Scholtissek in einen Zustand versetzt werden, in dem das Bauwerk noch weitere Jahrzehnte erhalten werden kann. 2004 war Phoenix vom Konkurrenten Continental übernommen worden und 2007 unter das Dach der Tochter ContiTech gekommen. Die Phoenix-Wurzeln reichen bis ins Jahr 1856 zurück. Albert und Louis Cohen, Söhne einer jüdischen Hamburger Bankiersfamilie, hatten in Frankreich Erfahrungen mit der Kolonialware Kautschuk gesammelt und ließen in Harburg zunächst eine Schuhfabrik bauen.