Reisen bringen Erkenntnisse über den Zustand des eigenen Landes.

Und man muss sich gar nicht weit von Deutschland entfernen, um zu erkennen, dass sich unsere Nachbarn deutlich mehr um Pflege und Erhalt von Straßen, Häusern und öffentlichem Grün kümmern. Dieses Jahr war ich in Dänemark und Holland, erlebte Straßen ohne Schlaglöcher, ohne Baustellen, kein Graffiti und keine Aufkleber an Hauswänden und Laternenpfählen, im sogenannten frisch gemähten Straßenbegleitgrün lagen weder Fastfood-Verpackungen noch Zigarettenschachteln.

In Deutschland, einem der wohlhabendsten Länder der Welt, ist insbesondere in Großstädten wie Hamburg leider vieles kaputt und schmuddelig. Es fehlt angeblich an Geld und an Menschen, die sich kümmern. Aber das kann es nicht sein. Autofahrer bezahlen Milliarden, die nicht in Straßenbau und -Erhalt gesteckt werden. Und in Hamburg werden von der Stadt Gehwegreinigungsgebühren kassiert, die möglicherweise ebenfalls für andere Dinge ausgegeben werden.

Es ist schon den Anwohnern vor Ort zuzutrauen, dass sie selbst beurteilen können, wie oft für das Geld, das ihnen nach Gebührenkatalog abkassiert wird, von der Stadt die entsprechende Dienstleistung erbracht wird. Wochen alter Schmutz vor der Haustür dürfte demnach nicht sein. Die Protokolle der Gehwegreiniger, dass sie gefegt haben, decken sich mit Wahrnehmungen der Anwohner jedenfalls nicht.