Sortimenter auf ehemaliges Kasernengelände. SPD: Zuerst soll Warenhaus aufs Meyn-Gelände

Neu Wulmstorf. In der Frage der Famila-Ansiedlung in Neu Wulmstorf bleibt es weiter spannend. Am kommenden Donnerstag, 5. Dezember, 19.30 Uhr, beschäftigt sich der Planungsausschuss im Rathaus, Bahnhofstraße 39, mit dem Thema. Zunehmend spielt es in der Diskussion auch eine Rolle, was sich um Neu Wulmstorf herum an Warenhaus-Ansiedlungen tut. Da steht offenbar in unmittelbarer Nähe Konkurrenz ins Haus.

Auf der Fläche der ehemaligen Röttiger-Kaserne südlich der Bundesstraße 73 ist im Bebauungsplan-Entwurf Neugraben-Fischbek 66 ein Vollsortimenter geplant. In einem solchen Geschäft bekommen die Kunden sowohl Lebensmittel als auch unter anderem Kleidung, Haushaltswaren und Drogerieartikel. Die Verkaufsfläche soll 2000 Quadratmeter betragen plus 500 Quadratmeter für einen Bäcker.

Platz zum Parken vor der Tür gibt es laut Entwurf genug: auf 3750 Quadratmetern sollen Stellplätze entstehen. Bürgermeister Wolf Rosenzweig glaubt nicht an eine gravierenden Konkurrenz, da Famila sich in einer ganz anderen Größenordnung bewege. „Die Verbrauchermärkte wären nicht austauschbar“, sagte er. SPD-Fraktionsvorsitzender Tobias Handtke würde es aber nicht gerne sehen, wenn sich zuerst ein Warenhaus auf dem Gelände der Röttiger Kaserne ansiedeln würde und Famila erst danach auf das Meyn-Gelände käme. „In der Vergangenheit waren wir in Neu Wulmstorf immer einen Schritt voraus. Das kann gerne so bleiben“, sagte er.

Die SPD hat sich offenbar schon sehr mit einer Famila-Niederlassung angefreundet. Sie agiert unter dem Leitsatz: Wie kann eine Ansiedlung gelingen und nicht, wie ist sie zu verhindern? Das vielfach angeführte Argument, Famila gefährde die Bahnhofstraße, lässt Handtke nicht ganz gelten: „Die Bahnhofstraße wird für die Kunden auch weiter interessant sein.“

Die CDU hingegen ist da skeptischer. Der CDU-Fraktionschef Malte Kanebley sieht eine Famila-Ansiedlung nicht als große Chance für die Gemeinde Neu Wulmstorf. „Es wird nur immer so verkauft“, sagte er. Es sei keine große Überraschung, dass sich ein Verbrauchermarkt für eine solche Lage interessiere. Er glaubt, dass es auch künftig immer wieder Interessenten aus dem Lebensmittelbereich für das Meyn-Areal geben könne.

Ohnehin gibt es noch Hürden. Allen voran die Frage der Verkehrsführung. Von der Bundesstraße 73 ist eine direkte Anbindung nicht möglich. Sie müsste also über das Nadelöhr Liliencronstraße laufen. Schon jetzt staut sich der Verkehr zu den Hauptverkehrszeiten in der Einmündung auf die B 73 zurück.

Zudem muss auch der Landkreis Harburg noch der Änderung des Bebauungsplans zustimmen, da das Meyn-Areal als Sondergebiet für Möbel-, Teppich-, Bau- oder Getränkemärkte sowie Bettengeschäfte festgeschrieben ist. Der Landkreis steht einer Ansiedlung grundsätzlich positiv gegenüber. „Solange der Handel in der Bahnhofstraße nicht gefährdet wird“, sagte Pressesprecher Bernhard Frosdorfer.