Eine Glosse von Fabian Schindler

Schon gemerkt? Der Weihnachtsrummel ist in vollem Gange – und das bereits seit August. Da zierten schon die ersten wabbeligen Dominosteine und Lebkuchen, vermutlich Restbestände aus dem Vorjahr, die Regale der Supermärkte. Nun ist nicht mehr August. Und so stellt sich allmählich die Frage, welche Geschenke sich denn so anbieten für das Fest mit der Familie daheim. Von Jahr zu Jahr wird es schwerer, Originelles, Schönes oder Praktisches zu finden. Denn keiner will, dass es nachher so endet, wie unter dem Weihnachtsbaum von Loriots Familie Hoppenstedt. „Oh, noch eine Krawatte...“

Nun leben wir im digitalen Zeitalter, und dieses ermöglicht uns das Einkaufen rund um die Uhr. Das Internet macht es möglich und wir schreien vor Glück ... oder darüber, was uns dort als großartige Geschenkideen angeboten wird.

Ein Feuerzeug für 25.000 Euro etwa bietet das Internetkaufhaus Amazon an. 175 Diamanten zieren dieses nützliche Utensil. Dumm nur, dass Diamanten nicht des Feuers „Best Frien“ sind. Wem es also nicht behagt, sein Geld zu verbrennen, der kann für wenig Geld einen „Goatee-Shaver“ ergattern. Dahinter verbirgt sich eine Schablone, die auf das Gesicht des Mannes gelegt und zwischen den Zähnen festgehalten wird, um sich dann einen perfekten Kinnbart zu schneiden.

Was gibt es sonst noch an kreativem Unsinn? Beispielsweise einen „Horror-Kinderwagen“ mit Totenköpfen, ein Schweizermesser mit 87 Werkzeugen und 141 Funktionen für 790 Euro, das bestimmt nicht in die Hosentasche passt und einen „Ugly-Bag“, um hässliche Visagen zu verstecken.

In Anbetracht dieser Geschenkideen sind die Hoppenstedtschen Krawatten und Socken dann doch gar nicht so schlecht ...