Hamburger Hochbahn nimmt Abstand von versprochenem Mobilitätsservice Punkt

Harburg. Für Harburg reicht die Light-Version. Das mögen sich die Entscheider bei der Hamburger Hochbahn gedacht haben, als sie jetzt verkündeten, dass Harburg einen Switchh Punkt bekommen soll. Und auch die Standortfrage für die abgespeckte Version des ursprünglich zugesagten Mobilitätsservice Punktes am Harburger Bahnhof, ein umfangreiches Mobilitätsangebot für Bahnreisende mit Mietwagenangebot, Fahrradverleih, Car2go und vielem mehr, ist schon geklärt. Der Switchh Punkt soll in die Park&Ride-Anlage am Bahnhof integriert werden.

Was von der Hochbahn als „schnellste und schlankeste Lösung für Harburg“, so Hochbahnsprecher Christoph Kreienbaum, gepriesen wird, sorgt in Harburg allerdings für einige Verstimmung. Denn von Switchh Punkt für Harburg war im Verkehrsausschuss der Bezirksversammlung, in dem die Bezirksabgeordenten von Hochbahn-Vertretern informiert wurden, nie die Rede. Im Gespräch war vielmehr die Vollversion des Mobilitätsangebotes für Reisende ohne Auto, nämlich ein Mobilitätsservice Punkt.

Offiziell hat die Hochbahn Harburgs Politiker nicht informiert

Das bestätigt SPD-Fraktionschef Jürgen Heimath. Er habe zwar vor Kurzem von der Überlegung der Hochbahn, für Harburg lediglich die kleine Version zu planen, gehört, aber offiziell sei die Politik in Harburg darüber nicht informiert worden, sagt Heimath. „Das verstehe ich nicht unter fairem Umgang miteinander. Man muss diesen Vorgang wohl unter der Rubrik ‚schief gelaufen‘ abhaken“, so der SPD-Politiker.

Diese Entscheidung hinter verschlossenen Türen sei auch vor dem Hintergrund inakzeptabel, dass gerade alle Beteiligten an einem Gesamtkonzept für die Erweiterung des Busbahnhofes und der Park&Ride-Anlage sowie der Umgestaltung der gesamten Fläche planten, moniert Jürgen Heimath.

„Uns wurde von der Hochbahn die ganze Zeit das gleiche Modell des Service Points versprochen, wie es das am Berliner Tor gibt. Aber für Harburg scheint mal wieder die Light-Version zu reichen“, ärgert sich Martin Hoschützki, CDU-Bezirksabgeordneter und Mitglied im Ausschuss für Inneres, Bürgerservice und Verkehr. Auch im Harburger Rathaus ist man verstimmt über diese überraschende Entscheidung für die abgespeckte Version bei der Hamburger Hochbahn.

Switchh Punkt kann noch im Dezember eröffnetwerden

Harburgs Baudezernent Jörg Heinrich Penner, selbst passionierter Fahrradfahrer, ist enttäuscht. „Der große Wurf für Harburg ist das nicht. Unsere Überlegungen, eine Fahrradstation in den Service aufzunehmen, ist leider nicht eingeflossen“, sagt er. Auch der Versuch, so Penner, alle Beteiligten an einen Tisch zu holen, sei erfolglos geblieben.

Immerhin kommt die Light-Version nun doch zügig. Schon im Dezember, kündigt Christoph Kreienbaum an, könne der Switchh Punkt eröffnet werden, denn das Parkhaus gehöre einer Schwestergesellschaft der Hochbahn. Es müssten also nicht auch noch zusätzliche Flächen gekauft oder angemietet werden.