Mehr als ein Jahr lang waren die Pläne für die Umgestaltung in der Schublade verschwunden. Standort wird verlegt

Harburg. Gut Ding will Weile haben. Dieses Sprichwort scheint auch auf Planungen im Bezirk Harburg zuzutreffen. Vor mehr als einem Jahr stand der gemeinsame Beschluss des Bezirks und des damaligen Business Improvement Districts (BIDI), den alten Spielplatz am Lüneburger Tor abzureißen. Es sollte ein neuer Spielplatz gebaut werden, der Standort sollte näher am Harburger Ring sein.

Das BID ist die Interessengemeinschaft unterschiedlicher Grundeigentümer an der Lüneburger Straße. Hinter dieser Idee steht das Ziel, am Lüneburger Tor Platz für eine Bühne zu schaffen, um bei Stadtteilfesten in der Innenstadt eine zentrale Fläche zu erhalten. Rund 60.000 Euro waren für diese „Erhöhung der Aufenthaltsqualität in der Lüneburger Straße“ veranschlagt. Dieser Plan ist Teil des Gesamtkonzeptes, mit dem die Lüneburger Straße als Einkaufsstraße gestärkt werden soll. Die Investition für den neuen Spielplatz sollte jeweils zur Hälfte unter Bezirk und BIDI aufgeteilt werden.

Zudem hat auch der Hamburger Senat rund 10.000 Euro für die Verbesserung der Spielplatz-Situation am Lüneburger Tor bereitgestellt. Für mehr als ein Jahr verschwanden die Pläne wieder in der Schublade. Der alte Spielplatz steht immer noch am Lüneburger Tor. Er wird zwar, wie alle anderen Spielplätze im Bezirk, regelmäßig gewartet und repariert, hat aber längst seine Attraktivität für Kinder verloren.

Aber jetzt soll es nun tatsächlich mit den konkreten Planungen für den neuen Spielplatz losgehen. Diese Verzögerung, so Harburgs Baudezernent Jörg Heinrich Penner, sei auf die Neustrukturierung des BID zurückzuführen. Die Finanzierung habe damals gestanden. Das Projekt lag erst mal auf Eis,weil das Gericht erst klären musste, in welcher Form die BID in Hamburg und damit auch in Harburg fortgeführt werden.

„Wir brauchten den Beschluss des BID, um die Planungen voran zu treiben. Um einen Beschluss fassen zu können, musste das BIDII natürlich erst handlungsfähig sein“, so Gerrald Boekhoff, zuständig bei der Bezirksverwaltung für das Management des öffentlichen Raumes. Das BIDII hat inzwischen seine Arbeit aufgenommen, der Beschluss, mehr als 30.000 Euro für einen neuen Spielplatz ausgeben zu wollen, liegt seit dem 14. November vor. Jetzt kann er umgesetzt werden.

Das alte Holzlabyrinth hat endgültig ausgedient. Auf dem neuen Spielplatz werden Wipp-Schafe und ein Karussell „Dancing Sheep“ stehen. Um die Verletzungsgefahr bei den Kindern, die dort spielen, zu verringern, wird eine Gummierung in die Fläche eingebaut. Für die Erwachsenen sollen neue Bänke angeschafft werden. Außerdem, so die Vorgabe des BIDII, wird die frei gewordene Fläche mit einem Stromanschluss ausgestattet. Für den Spielplatz wird auch die Straßenbeleuchtung in Richtung Harburger Ring versetzt

„Wir werden jetzt die groben Pläne verfeinern und in die Abstimmung bringen. Dann können wir an die Ausschreibung gehen“, sagt Gerrald Boekhoff. Boekhoff rechnet damit, dass im Sommer die Wipp-Schafe und das Karussell installiert sind, damit der Spielplatz für die Kinder freigegeben werden kann.

Ein neuer Spielplatz bringt zwar nicht die Lösung für die Probleme der Lüneburger Straße, ist aber Teil eines Gesamtkonzeptes, mit dem das BIDII das Ziel verfolgt, mehr Menschen, und damit natürlich auch Kunden auf die Einkaufsstraße zu locken. Denn vor allem die anstehende Erweiterung des Phoenix-Centers bereitet den Immobilienbesitzern große Sorgen.

Der Leerstand ist der Fußgängerzone ist nach wie vor hoch. Viele Vermieter werden ihre Ladenflächen nicht los. Derzeit verhandelt das BIDII mit den Grundeigentümern darüber, welche Flächen in einem Flächenpool gemeinsam vermarktet werden sollen. An der Vermarktung dieses Flächenpools wird sich auch die ECE, Betreibergesellschaft des Phoenix-Centers, finanziell mit rund 160.000 Euro beteiligen.