Das Frühstücksprojekt der Rewe Group geht an der Schule Schwarzenbergstraße in die Verlängerung

Harburg. Für Amy und Leoni, Emir und Tom gehört die bunte Frühstückstüte seit Anfang April dieses Jahres zum Schulalltag wie Deutsch und Mathe. Und immer, wenn sie zur ersten großen Pause am Vormittag in der Schule Schwarzenbergstraße verteilt wird, sind Vorfreude und Heißhunger groß. „Ich kann es jeden Tag kaum erwarten, die Tüte auszupacken“, sagt Emir, der damit für viele seiner Gefährten aus der Klassenstufe vier spricht.

Das Frühstück ist für Kinder und Jugendliche die wichtigste Mahlzeit des Tages. Doch obwohl das wissenschaftlich längst untermauert wurde, verlässt in Deutschland jedes dritte Schulkind ohne die erste Tagesmahlzeit das Haus. Unter den 15-Jährigen soll es sogar jeder Zweite sein.

Hier hat die Rewe Group angesetzt, als sie gemeinsam mit dem Bundesverband Deutsche Tafel im November 2009 das Projekt „Power Tüte“ aus der Taufe hob. Gefüllt wird sie im Logistikzentrum Hannover stets mit einem stärkenden Pausenbrot, das mit Wurst oder Käse belegt ist, einem Getränk, einem Stück Obst und einem Milchprodukt. Unterstützung erhält Rewe von seinen Industriepartnern Friesland Campina, Chiquita, Danone, Ehrmann, Mondelez, Nestlé, Unilever und Zentis. „Sie waren von der Idee sofort begeistert und haben sich mit Geld- und Lebensmittelspenden aktiv beteiligt“, sagt Rewe-Sprecher Andreas Krämer.

Inzwischen gilt die „Power Tüte“ als Erfolgsmodell. Bis zum Jahresende wird Rewe weit mehr als eine halbe Million Tüten an 35 Schulen im gesamten Bundesgebiet verteilt haben.

Normalerweise läuft die Aktion immer ein halbes Jahr lang. Doch weil das Projekt an der Schule Schwarzenbergstraße besonders engagiert begleitet wurde, ist es jetzt sogar bis zu den Weihnachtsferien verlängert worden. „Das ist eher die Ausnahme, da uns natürlich sehr viele Bewerbungen von Schulen vorliegen. Damit honorieren wir aber, wie intensiv sich das Harburger Lehrerkollegium im Sinne der Nachhaltigkeit eingebracht hat“, so Krämer.

Es sei unverkennbar, dass sich im Projektzeitraum neue Ernährungsgewohnheiten eingeschliffen hätten, beschreibt Schulleiter Rolf Duncker seine Beobachtungen: „Dass die Kinder heute bewusst zu stillem Wasser statt Cola oder süßen Säften greifen, ist ein großer Erfolg.“ Mit der „Power Tüte“ könne ein weiterer, wichtiger Bestandteil zu einer gesunden Ernährung der Schüler geleistet werden. Lehrer Jan Hopfenmüller hat derweil auch festgestellt, „dass die Kinder nach dem stets gemeinsam genossenen Frühstück dem Unterricht oft ruhiger, konzentrierter und leistungsfähiger folgen“.

Harburgs Sozialdezernent Holger Stuhlmann begrüßte sehr, dass mit der Schule Schwarzenbergstraße nach der Schule Dempwolffstraße erneut eine Harburger Schule zum Zuge gekommen sei. Es bleibe eine Tatsache, dass es im Stadtbezirk viele bedürftige Familien gebe, die auf diese Weise wirksam unterstützt werden könnten. Gesunde Ernährung dürfe kein Privileg sein. „Als Bürgerschaft sind wir gefordert, diesem Trend energisch entgegenzutreten. Auch wenn in Zeiten angespannter Haushalte der Spielraum der öffentlichen Hand begrenzt ist“, so Stuhlmann.

Auch Sänger Peter Sebastian zeigte sich von dem Projekt begeistert. „Das ist eine tolle Aktion, von der vor allem die Kinder profitieren“, sagte der Schirmherr der Harburger Tafel. Eine wachsende Zahl von Menschen im Bezirk sei auf Hilfe und Solidarität angewiesen. Dem auch bei Sportlern gefürchteten „Hungerast“ den Kampf anzusagen, dafür gebühre Rewe und seinen Projektpartnern großer Dank.