Le-Mans-Gewinner Frank Biela siegt mit seinem Team beim 24-Stunden-Carrera-Rennen im Hafen

Harburg. Die Motoren heulen, Gummi liegt auf der Strecke, die Boxencrew arbeitet auf Hochtouren daran, ein Auto wieder flott zu kriegen. Was nach großem Rennsport klingt, spielte sich am vergangenen Wochenende im Kleinen im TuTech-Haus in Harburg ab. Beim 22. „rallye racer Carrera Cup“ fuhren sechs Slot-Car-Teams 24 Stunden um die Meisterschaft. Gewinner war zum fünften Mal in Folge das Team Audi um den fünfmaligen Le-Mans-Gewinner Frank Biela.

Was Kinder und zumeist ihre Väter im Kleinen fesselt – die Carrera-Bahn – bewegt hier insgesamt sechs Teams mit vier Fahrern. Die Rennställe haben große Namen: Audi, BMW, Bentley, VW, Porsche und McLaren sind vertreten. Und auch das Reglement ist so streng wie bei den großen Rennen. „Jedem Team stehen fünf Reifensätze und drei Motoren zur Verfügung. Alle anderen Einstellungen an den Slot-Cars, wie Fahrzeughöhe oder Fahrwerkseigenschaften dürfen die Teams selbst vornehmen“, so Organisator Thomas Voigt.

Für Reifenwechsel und Reparaturen hat jedes Team eine Box im Miniaturformat. Dort werden Kontakte ausgetauscht und fehlerhafte Einstellungen korrigiert. „Mit den üblichen Autos auf der heimischen Carrera-Bahn haben unsere Slot-Cars nicht mehr viel zu tun. Hier ist die Technik sehr ausgefeilt, nur wer sein Auto präzise einstellt, hat die Chance auf den Sieg – wie im großen Sport“, so der Renn-Organisator.

Das 24-Stunden-Rennen in Harburg ist das Ende der „rallye racer Carrera Cup“-Serie. Zehn Rennen werden von Februar bis November ausgetragen. Die besten sechs Teams kämpfen im finalen Rennen gegeneinander. Dabei muss jeder der vier Fahrer im Team auf fünf Stunden Fahrtzeit kommen.

„Meistens wechseln sich die Fahrer nach ein bis zwei Stunden ab“, so Thomas Voigt. Zwischendurch sind ein paar Stunden Schlaf drin. Entweder auf Feldbetten im TuTech-Haus, im eigenen Auto oder im Hotel.

Gewonnen hat das 24-Stunden-Rennen am vergangenen Sonntag um 12 Uhr das Team Audi um Frank Biela. Bereits zum fünften Mal schaffte der Gewinner des „echten“ 24-Stunden-Rennens von Le Mans den Sieg. Die Bilanz für das Team Audi: 5500 gefahrene Kilometer, fünf Sätze zerfahrene Reifen, drei Motoren am Limit, unzählige verschlissene Schleifkontakte und ein großes Schlafdefizit.