Gelder sollen aufgestockt, Maßnahmen koordiniert werden

Buchholz. An den Ortseingängen empfangen die orange-gelb-grünen Graffiti-Logos mit Schlagworten wie „Sportstadt, Einkaufsstadt, Familienstadt“ die Besucher, ab Mai wirbt eine lachende Sonne mit Armen und Beinen für den „Buchholzer Stadtsommer“, der Werbekreis organisiert die verkaufsoffenen Sonntage und den Weihnachtsmarkt, die Wirtschaftsrunde lädt ein ausgewähltes Publikum zu Unternehmertagen, das Stadtfest organisiert die Stadt nur zur Hälfte, während die andere Hälfte ein Bremer Unternehmen gestaltet. Kurzum: Das Stadtmarketing gibt in Buchholz kein einheitliches Bild ab, weder nach innen noch nach außen.

Das soll sich ab 2014 ändern. Seit etwa einem Jahr arbeitet das Beratungsunternehmen CIMA aus Lübeck an einem Konzept für ein einheitliches, breit aufgestelltes Stadtmarketing für Buchholz. Die Ergebnisse wurden kürzlich dem Buchholzer Stadtplanungsausschuss vorgestellt. Die beiden wichtigsten Schritte für ein neues Stadtmarketing bestehen darin, die bisherige Teilzeitstelle für Stadtmarketing in der Buchholzer Verwaltung auf eine volle Stelle aufzustocken und einen Verein zu gründen, in dem Vertreter aus Verwaltung, Rat und Wirtschaft Maßnahmen und Aktionen erarbeiten und durchführen.

Die CIMA hat ausgewählte Akteure des Buchholzer Wirtschaftslebens zum Image der Stadt und zum Geschäftsleben befragt. Erkenntnisse hieraus sind beispielsweise, dass Buchholz das „Schlafstadt-Image“ weiter anhaftet, obwohl sich die Stadt als beliebter Wohnort – Lage im Grünen, gute Verkehrsanbindung, hoher Freizeitwert – positioniert hat. Gerade im Einzelhandel gebe es Schwächen wie „unkoordinierte Öffnungszeiten, fehlende Gemeinschaft der Händler und Profilierungsdrang Einzelner“. Da Stadtmarketingmaßnahmen zum großen Teil aus der Privatwirtschaft kommen, würden die Menschen vorrangig als „Kunden“ angesprochen und weniger als „Bürger“. Der Werbekreis sei die richtige Plattform für Werbung und Events zum Nutzen der Kaufmannschaft. Die Wirtschaftsrunde liefere eher Impulse auf abstraktem Niveau. Und schließlich sei die Stabsstelle im Rathaus unzureichend ausgestattet.

Der Stadtrat muss nun darüber entscheiden, ob im Haushalt 50.000 Euro für die Vereinsgründung und die Einrichtung einer weiteren halben Stelle im Rathaus bereitgestellt werden sollen. Da der neue Verein Aufgaben im Zusammenhang mit Sommermarkt und Weihnachtsmarkt übernehmen würde, fielen die Zuschüsse in Höhe von 7500 Euro daher weg. Weitere 50.000 Euro sollen aus der Wirtschaft dazukommen.

Der Stadtplanungsausschuss hat die Umsetzung dieses Konzeptes mehrheitlich empfohlen. Das Stadtmarketing sei verbesserungswürdig, befanden Heike Meyer (CDU) und Joachim Zinnecker (Grüne). So sah es auch Gudrun Eschment-Reichert (SPD), sie zweifelte aber die Finanzierbarkeit an. Und für Arno Reglitzky (FDP) bot das Konzept „zu wenig Konkretes“.