200.000 Euro jährlich für bessere Orientierung von Harburg-Besuchern bedürfen der Zustimmung

Harburg. Es war sein letzter Besuch als Citymanager in einem Ausschuss der Harburger Bezirksversammlung. Matthias Heckmann, der zum 31. Dezember Harburg verlässt und nach Oldenburg wechselt, stellte jetzt der Politik im Ausschuss für Inneres sein Konzept für ein Fußgängerleitsystem in Harburg vor. Harburg ist zwar gut mit Bus, Bahn oder mit dem Auto zu erreichen, aber an Orientierungshilfen für Ortsfremde im Bezirk mangelt es erheblich.

Die Bezirksversammlung plant ein solches System einzuführen, um Touristen, Besuchern aus dem Umland und Neu-Harburgern, die zu Fuß im Bezirk unterwegs sind, die Orientierung mit einem solchen Leitsystem zu erleichtern und um auf Sehenswürdigkeiten hinzuweisen. Gemeinsam mit Vertretern der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU)) erstellte Heckmann zuerst einen Zielkatalog. „Wir haben zum Beispiel den Binnenhafen, die Falkenbergsammlung, Museen, Parks und andere Harburger Ziele wie den Wochenmarkt in diesen Katalog aufgenommen, genauso wie S-Bahn-Stationen und weitere ÖPNV-Angebote. Nicht aufnehmen wollte die BSU zum Beispiel das Bürgerzentrum Feuervogel, eine Begründung dafür gab es leider nicht“, so Heckmann in der Sitzung.

Die Vorteile eines solchen Fußgängerleitsystems für den Bezirk, so Heckmann, seien immens. Zum einen diene diese Orientierungshilfe der Imagebildung des Bezirks, es sei ein 24-Stunden-Service und könne auch alteingesessenen Harburgern beim Finden bislang unbekannter Sehenswürdigkeiten von Nutzen sein. Voraussetzung für ein Funktionieren dieses Systems sei es unter anderem, dass die Wegausschilderung auf Stelen oder auf Pfeilschildern durchgängig angebracht, und dass nicht mehr als vier verschiedene Ziele an einem Standort ausgeschildert würden.

In der Sitzung machte Heckmann die Rechnung auf, was ein solches Fußgängerleitsystem kostet. „die Stadt Hamburg hat einen Rahmenvertrag mit der Firma Ströer Deutsche Städte Medien GmbH. Der läuft bis zum Jahr 2018. Und diese Firma hat so etwas wie einen Gebietsschutz für Hamburg“, sagte Matthias Heckmann. Das heißt, die Stadt müsste ihr Fußgängerleitsystem von Ströer Deutsche Städte Medien GmbH auf Harburg ausweiten. Ein erster Kostenvoranschlag hat ergeben, dass die Stadt für das zusätzliche Leitsystem in Harburg rund 200.000 Euro pro Jahr ausgeben müsste. Einer solchen Mehrausgabe muss zuerst die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation zustimmen.

Mit dieser Zahl, die im übrigen weit über den Kosten für vergleichbare Fußgängerleitsysteme in anderen deutschen Städten liegt, verursachte Heckmann bei den Ausschussmitgliedern pure Ernüchterung. Offenbar rechnen die Bezirksabgeordneten nicht unbedingt damit, dass die BWVI einer jährlichen Ausgabe in der Höhe zustimmen könnte.