Der stellvertretende Landrat Heiner Schönecke hält das bisherige Vorgehen des Landkreises bei der Auswahl von Unterkünften für Flüchtlinge für nicht richtig.

Appel. Schönecke hat sich vor einigen Tagen mit Bürgern aus Appel getroffen, um sich mit ihnen über das Thema Asyl auszutauschen.

Wie berichtet wehren sich die Einwohner des Dorfes gegen den Plan des Landkreises Harburg, 50 Flüchtlinge in einem ehemaligen Seniorenwohnheim in Appel unterzubringen. Für sie ist es lediglich sozialverträglich, zehn bis 15 Flüchtlinge in dem Dorf aufzunehmen. Viele Appeler hatten sich vom Treffen mit dem stellvertretenden Landrat versprochen, dass er sich in der Asylfrage für die Interessen des Ortes in der Samtgemeinde Hollenstedt einsetzt.

Und in der Tat: Schönecke befürwortet ein Vorgehen, dass im Wesentlichen den Wünschen der Einwohner von Appel entspricht. Er befürwortet die gemeinschaftliche Unterbringung von zahlreichen Asylbewerberzahlen, sofern die Flüchtlinge dann in zentraler Lage wohnen und außerdem Bus und Bahn sowie Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe haben. Gibt es eine solche Infrastruktur nicht – und das ist in Appel der Fall – hält Schönecke eine Verteilung der Asylsuchenden in kleineren Gruppen auf mehrere Wohnunterkünfte für den richtigen Weg.

Auch wenn das bedeutet, dass die Betreuung der Flüchtlinge dann mehr kostet. „Ich habe aber nicht gesagt, dass eine Unterbringung in Appel gar nicht geht“, betonte Schönecke. „Ich habe gesagt, dass wir Fehler gemacht haben.“ Aus seiner Sicht wäre es auch möglich, eine gemeinschaftliche Unterbringung in hoher Zahl zuzulassen, sofern es sich um eine Erstunterbringung handelt. „Danach muss es aber zu einer dezentralen Verteilung kommen“, sagt Schönecke.