Seit Jahren unbesetzte Stellen in der Jugendhilfe. Politik will, dass ein freier Träger einsteigt

Tostedt. Die Jugendarbeit in Tostedt liegt seit vielen Jahren brach. Es gibt weder einen Jugendpfleger in Tostedt noch arbeiten hauptamtliche Pädagogen im Jugendzentrum (JUZ). Selbst die Leitung des JUZ haben Honorarkräfte übernommen. Das soll nun endgültig vorbei sein. Heute Abend entscheidet der Jugend-, Senioren-, Sozial- und Sportausschuss ab 18 Uhr, im Sitzungsraum, Schützenstraße 26 a, darüber, wer jetzt die Aufgaben der Tostedter Jugendhilfe wahrnehmen soll.

Soviel scheint vorab schon einmal klar: Die Samtgemeinde wird die Verantwortung abgeben. Sowohl CDU als auch SPD und Grüne wollen die Jugendarbeit auf einen freien Träger übertragen. Die Probleme haben sich in der Vergangenheit zu sehr gehäuft, als dass die Fraktionen der Samtgemeindeverwaltung weiterhin das Ruder überlassen wollen. Kritiker sprechen sogar von zerrütteten Beziehungen zwischen der Samtgemeindeverwaltung und den Jugendpflegern, die bislang im Einsatz waren.

Der SPD-Fraktionsvorsitzende Klaus-Dieter Feindt verspricht sich von einer Übernahme eines freien Trägers, dass endlich Kontinuität in die Jugendarbeit kommt. „Politik und Verwaltung können da dann auch nicht mehr hineinreden, und das Jugendzentrum kann freier arbeiten“, sagt er. Die Verwaltung selbst befürwortet ebenso die Übertragung der Aufgaben auf einen freien Träger.

Verschiedene Einrichtungen haben ihren Hut in den Ring geworfen: Sozialwerk Tostedt, Evangelische Jugendhilfe Friedenshort in Tostedt und jüngst die Reso-Fabrik in Winsen. Es spricht vieles dafür, dass sich die Politik für die Reso-Fabrik entscheidet, auch wenn das die wenigsten schon vor der Sitzung offiziell sagen wollten.

Die Reso-Fabrik betreibt ein ähnliches Modell wie es in Tostedt angedacht ist bereits in Salzhausen. Dort arbeitet der Träger ebenso im Auftrag der Gemeinde Salzhausen. „Das ist ein großer Vorteil“, sagt Peter Dörsam von den Grünen. Weiterer Pluspunkt: Anders als beim Sozialwerk Tostedt, das sich hauptsächlich um Kinder kümmert, zählen die Jugendlichen zur Kernklientel der Reso-Fabrik. Auch der CDU-Fraktionsvorsitzende Rolf Aldag glaubt, dass die Reso-Fabrik personelle Engpässe leichter aufgreifen könnte als die anderen Träger, da Reso mehrere Projekte betreut. Für den Friedenshort hingegen wäre die Jugendarbeit Neuland.

Sofern sich der Ausschuss heute Abend für einen freien Träger entscheidet, muss die Verwaltung noch einen Übertragungsvertrag erstellen, der dann dem Samtgemeindeausschuss vorgelegt wird.