Workshop in Winsen wird Modellprojekt für andere Initiativen

Winsen. Nach dem zweiten Fahrradreparatur-Workshop mit 15 Asylbewerbern und ehrenamtlichen Helfern in der Winsener Reso-Fabrik überlegen die Organisatoren jetzt, wie sie das Projekt fortsetzen und verstetigen können. „Mit den 70 gespendeten Fahrrädern werden wir noch zwei weitere Workshops im November anbieten“, kündigt Mitinitiator Arno Neumann an. „Wir würden uns wünschen, wenn diese Idee auch in anderen Gemeinden des Landkreises aufgegriffen wird.“

Gemeinsam hatten die Winsener Ortsgruppe des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC), die Reso-Fabrik e.V. und die Firma Fahrrad Timm die Spendenaktion möglich gemacht. „Mit jedem Projekt dieser Art sammeln wir neue Erfahrungen und entwickeln Ideen, um die Situation der Asylbewerber im Alltag grundsätzlich zu verbessern“, sagt Ute Köchel, Integrationsbeauftragte des Landkreises Harburg. Dabei gehe es auch um die Frage, wie die Menschen mit ehrenamtlich organisierten Projekten wie diesem Fahrradworkshop besser betreut und beschäftigt werden könnten.

Während die ersten Workshop-Teilnehmer noch über das Internationale Café der evangelischen Kirche in Winsen ausgelost wurden, erfolgt die Auswahl von Kandidaten für die nächsten zwei Workshops nun in Kooperation mit der AWO-Flüchtlingsberatung. „Auf diese Weise wollen wir sicherstellen, dass auch Asylbewerber aus abgelegenen Unterkünften teilnehmen können, die dringend ein Fahrrad brauchen, um sich im Landkreis bewegen zu können“, erklärt Ute Köchel. „Angesichts des für Asylbewerber schwer zugänglichen Arbeitsmarktes während des laufenden Verfahrens suchen wir nach Alternativen, um den Flüchtlingen die oft über Monate warten müssen, sinnvolle Tätigkeiten zu ermöglichen.“

So plane der Landkreis, das freiwillige Angebot an Basiskursen zu Sprache und Kultur im nächsten Jahr gemeinsam mit der Kreisvolkshochschule auf rund 20 Kurse aufzustocken. Köchel: „Wir freuen uns über weitere Vorschläge und kreative Ideen von Bürgerinnen und Bürgern, die in ehrenamtlichem Rahmen möglich sind und engagierte Helfer nicht überfordern.“