Schulausschuss hebt Sonderregelung für Bendestorf auf. Kinder müssen zum Gymnasium Hittfeld

Winsen . Der Schulausschuss des Landkreises will an den festgelegten Einzugsbereichen für die Gymnasien im Kreis festhalten. Damit werden die Wahlmöglichkeiten der Grundschule in Bendestorf wieder eingeschränkt. Die Schule hatte seit 2011 von einer Sonderregelung profitiert, die den Wechsel an das Gymnasium Hittfeld sowie an das Albert-Einstein-Gymnasium (AEG) in Buchholz zuließ. Diese Regelung ist nun bei drei Enthaltungen vom Tisch, auch wenn sich die Politiker mit der Entscheidung schwertaten.

So setzte sich Udo Heitmann (SPD) dafür ein, bei den wenigen aus Bendestorf infrage kommenden Schülern „großzügig“ vorzugehen, und auch die Grünen versicherten, ihnen sei der Wille der Eltern wichtig. Zudem kam Schulleiter Gunnar Sievert zu Wort. „Wir arbeiten seit Jahren bei besonders begabten Kindern im Verbund mit dem AEG. Diese Situation gibt es in anderen Schulen nicht, und es geht nur um wenige Kinder“, so Sievert. 80 Eltern der Schule hätten sich mit ihrer Unterschrift für die Regelung eingesetzt. Durchdringen konnten die Voten dennoch nicht.

Der Hauptgrund: Nach der ebenfalls am Donnerstag im Ausschuss gefallenen Entscheidung wird das AEG jetzt Ganztagsschule. Und für diese Schulen können sich grundsätzlich alle Schüler bewerben, in deren Bezirk eine solche Einrichtung nicht besteht. Das gilt jedoch gerade nicht für Bendestorf, weil es in Hittfeld ein Ganztagsangebot gibt. „Eine Sonderstellung für Bendestorf wäre angreifbar“, sagte Kreis-Bereichsleiter Friedrich Goldschmidt. Er rechnete zudem vor, dass selbst bei einem Ausbau der Schule, für dessen Planung 50.000 Euro bewilligt wurden, kaum Plätze für Schüler außerhalb des Einzugsbereichs übrig bleiben würden. So bleibt Bendestorf nur, Schüler über Geschwisterregelungen oder mit besonderen Begabungen wie für Musik nach Buchholz zu schicken.

Widerspruch gab es im Ausschuss auch bei der Diskussion über die Schulbusversorgung für die Aue-Grundschule Garstedt. Dort müssen die Schüler nach dem Unterricht 20 Minuten auf die Abfahrt warten und sind erst weit nach 14 Uhr zu Hause. Um dies zu ändern, müssten zwei Busse eingesetzt werden, die jährlich Kosten von 70.000Euro verursachten. Morgens, so versicherte Schulleiterin Claudia Ortmann-Lemberg, habe sich die Schule mit ihrem Beginn um 8.30 Uhr auf die Fahrpläne eingestellt. Der Termin solle nicht mehr verändert werden.

Da hakte Hans-Heinrich Aldag ein. Er verwies auf die für 2014 um 460.000Euro auf knapp zwölf Millionen Euro steigenden Kosten für den Schülertransport. „Sind zusätzliche 70.000 Euro für 20 Minuten möglich, wo wir nach Sparmöglichkeiten suchen?“, fragte der CDU-Politiker. Schließlich blieb die Entscheidung. Der Ausschuss will die Kosten aber nur in Kauf nehmen, wenn die Schule ihre Anfangszeiten wieder auf 8 Uhr vorverlegt. Dann kämen die Schüler künftig 50 Minuten eher nach Hause. Die Empfehlung, die noch im Kreisausschuss und Kreistag besprochen werden muss, fiel bei zwei Gegenstimmen und vier Enthaltungen.