Für 1,225 Millionen Euro sollen Verbesserungen geschaffen werden, damit die Geschäftswelt in der Lüneburger Straße wieder eine Zukunft hat

Harburg. Bislang hat die Hamburger ECE-Projektmanagement GmbH (Otto-Konzern) mit ihrem Phoenix Center, das Ende 2004 eröffnet worden war, viel Erfolg verzeichnen können. Ganz im Gegensatz dazu steht das Geschäftsleben in der Harburger Innenstadt, etwa in der Fußgängerzone Lüneburger Straße, nach wie vor eher auf der Schattenseite.

Nun plant die ECE GmbH im üblichen Zehn-Jahres-Rhythmus, das bislang 110 Läden zählende Phoenix Center durch Umbau im Untergeschoss zu erweitern und für die kommenden Jahre fit zu machen. Die dafür notwendige Änderung des Bebauungsplans „Harburg 64“ war jetzt Thema in der Sitzung des Harburger Stadtplanungsausschusses. Die Politik will verhindern, dass ein größer werdendes Center die Bedingungen für die Innenstadt noch weiter verschlechtert.

Deshalb sind mit der Änderung des B-Plans Bedingungen verknüpft, die jetzt in einer Grundsatzvereinbarung zwischen dem Antragsteller und den Hamburger Behörden, darunter auch das Bezirksamt Harburg, so weit in Übereinstimmung zu Papier gebracht worden sind, dass nun auch der Stadtplanungsausschuss mehrheitlich – Ausnahme FDP und Linke – den Vereinbarungen zustimmen konnte. Damit verbunden ist auch die Zustimmung für die öffentliche Auslegung des geänderten B-Plans im Januar kommenden Jahres. Im Mai 2014 könnte laut Carl-Henning von Ladiges, Fachamtsleiter Stadt- und Landschaftsplanung, der beantragten Centererweiterung eine Vorab-Genehmigungsreife erteilt werden.

Die ausgehandelten Bedingungen sind mit der Immobilien-KG FEZ (ebenfalls Otto-Konzern) vereinbart und mit einer Zahlung von 1,225 Millionen Euro an die Stadt Hamburg verbunden. Das Geld ist für Planung und bauliche Verbesserungen zwischen dem Center und den Fußgängerpassagen zur Innenstadt vorgesehen. Eine erste Teilzahlung soll nach Unterzeichnung eines Durchführungsvertrags erfolgen. Der Vertrag schließt an die vom Stadtplanungsausschuss abgesegnete Grundsatzvereinbarung an. Bei Beginn des Centerumbaus soll die Restsumme fließen.

Laut Carl-Henning von Ladiges würde es der Bezirk begrüßen, wenn die Moorstraße, die zwischen dem Center und der Innenstadt verläuft, zu einem Boulevard umgebaut werden könnte, der mehr Raum für Fußgänger bietet. Die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation legt sich allerdings quer, weil die Moorstraße die Funktion einer Hauptstraße zu erfüllen hat. So wird voraussichtlich der künftige Schwerpunkt der Veränderung in einer Verbesserung der Wegeverbindung zwischen dem Centerausgang Moorstraße und der Seevepassage liegen. Für die Wegeverbindung gibt es bereits einen Torbogen in einem Geschäftshaus sowie eine Verkehrsinsel, eine sogenannte Querungshilfe für Fußgänger, auf der Moorstraße. Von Ladiges sagt, dass das zur Verfügung stehende Geld schon ein nennenswerter Betrag sei. Günter Rosenberger (FDP) hatte die Summe von 1,225 Millionen Euro für nicht ausreichend gehalten, um Verbesserungen für die Innenstadt erzielen zu können. Eine zusätzliche Beleuchtung soll die Wegeverbindung hervorheben. Im Center soll der Ausgang zur Moorstraße und zur Innenstadt künstlerisch gekennzeichnet werden.

Harburgs Baudezernent Jörg Heinrich Penner: „Der Bezirk Harburg trägt mit seinen bisherigen Investitionen in den Gloria Tunnel, der zwischen Seevepassage und Lüneburger Straße ebenfalls neue Beleuchtung erhält, in gewisser Weise zu einer Kofinanzierung bei.“

Der künftige Vertrag verlangt vom Centerbetreiber, dass er von künftigen Ladenmietern nicht mehr verlangen kann, nicht auch eine Ladenfiliale in der Innenstadt zu betreiben. Ebenso darf ECE keine Ladenmieter aus der Innenstadt abwerben.

Wegen der Ladenleerstände in der Innenstadt sagte Carl-Henning von Ladiges: „Wir brauchen den Big Bang, es müssen fünf bis sechs Leerstände auf einmal vermietet werden. Dazu muss unter Leitung der Handelskammer eine Projektgruppe gegründet werden.“

Das Phoenix Center soll wie im Erd- und Obergeschoss auch im Untergeschoss als sogenannte Triangel-Mall ausgebaut werden. Bislang endete das Untergeschoss am Parkhaus-Deck. Für die Erweiterung von 26.500 auf rund 29.050 Quadratmeter Verkaufsfläche sollen etwa 300 Parkplätze aufgegeben werden. Das Parkhaus zählt gut 1600 Stellplätze. ECE will auf den Erweiterungsflächen unter anderem Modegeschäfte und Gastronomie ansiedeln. Die Betreiber sehen wachsende Konkurrenz im Hamburger Umland, darunter das Design-Outlet in Soltau oder auch das Luna Center in Wilhelmsburg.