Krankenhaus Winsen bekommt ein Notfall- und Diagnosezentrum und zusätzliche Operationssäle

Winsen. Im kommenden Jahr wird sich das Gesicht des Winsener Krankenhauses stark verändern. Linker Hand vom Haupteingang entsteht ein ganz neuer Gebäudetrakt. Wichtigste Abteilung, die in den Neubau ziehen wird, ist ein vergrößertes und neu ausgestattetes Notfall- und Diagnosezentrum (NDZ).

Die Vorbereitungen für das Millionenprojekt sind so gut wie abgeschlossen. Anfang kommenden Jahres soll der Grundstein gelegt werden. Als zentraler Anlaufpunkt für alle Patienten mit Verletzungen und akuten Beschwerden, die von den Haus- oder Fachärzten überwiesen werden, soll das NDZ eine noch schnellere Erstversorgung sicherstellen. Für das neue Diagnosezentrum musste der alte Hubschrauberlandeplatz weichen, auch er wird im Zuge der Bauarbeiten neu entstehen.

Im Neubau wird auf drei Etagen behandelt. Im Erdgeschoss befindet sich eine Einfahrt für die Rettungswagen, dahinter liegt die Notfallambulanz. Acht Patienten können hier von Ärzten aller Fachdisziplinen bis zu sechs Stunden lang engmaschig versorgt werden. Eine Etage darüber werden Patienten der Inneren Medizin und der Bauchchirurgie behandelt.

Diese Abteilung wird mit den neuesten Untersuchungsgeräten wie Endoskopen, Sonogramm und EKG ausgestattet. Im zweiten Stock, dem Knochen- und Gelenkzentrum, befinden sich die Ambulanz für Orthopädie sowie die Unfall- und Handchirurgie.

Ein großer Vorteil des neuen Zentrums ist der direkte Anschluss an das Haupthaus. Dazu werden Verbindungsgänge im ersten und zweiten Stock gebaut. So können Ärzte und Pflegepersonal auf kurzen Wegen zwischen den Stationen und den Ambulanzen wechseln, Patienten bei Bedarf sofort stationär aufgenommen werden.

„Wir wollen mit dem Neubau die Arbeitsabläufe in unserem Haus deutlich verbessern“, definiert Norbert Böttcher, Geschäftsführer der Krankenhäuser Buchholz und Winsen, das Millionenprojekt. Das bedeutet ein optimiertes Arbeiten für die Mitarbeiter, langfristig entstehen auch weitere Arbeitsplätze.

Das dreigeschossige Gebäude mit einer hellen, freundlichen Kalksandsteinfassade wird im Süden des Krankenhausgeländes errichtet. Konzipiert und gestaltet wurde der Bau vom Hamburger Architektenbüro Martin Reichardt.

Das Notfall- und Diagnosezentrum ist der erste Schritt einer umfangreichen Neustrukturierung des Winsener Krankenhauses. Nach Fertigstellung des Neubaus – die Planer gehen von einer Eröffnung Ende 2015 aus – wird im Anschluss in einem zweiten Schritt im Haupthaus der OP-Bereich umstrukturiert und erweitert. Dort kommen zu den bestehenden fünf OP-Sälen zwei Operationsräume hinzu. Zusätzlich wird ein weiterer Aufwachbereich für die postoperative Überwachung der Kranken geschaffen.

Für dieses ambitionierte Großprojekt müssen insgesamt circa 16,5 Millionen Euro aufgebracht werden. Davon entfallen 13 Millionen Euro auf das NDZ, der Bau der OP-Säle schlägt mit 3,5 Millionen Euro zu Buche. Das Land Niedersachsen übernimmt mit 12,4 Millionen den größten Teil der Finanzierung, den Rest bringt das Krankenhaus aus eigenen Mitteln auf.

„Wir brauchen einfach mehr Platz“, sagt Norbert Böttcher. Rund 13.000 Menschen wurden im vergangenen Jahr in der Klinik ambulant verarztet und stationär versorgt – Tendenz steigend. Und das Winsener Krankenhaus entwickelt sich weiter. Immer mehr Spezialbereiche wie zum Beispiel das Schlaflabor, die Palliativstation für Tumorkranke und auch die Versorgung von Schlaganfallpatienten wachsen und benötigen mehr Räumlichkeiten. Hinzu kommen die Orthopädie und die Abteilung für innere Medizin.