Vor genau 30 Jahren, am 14. November 1983, machte die Buxtehuder Verwaltung ihre Innenstadt zu Deutschlands erster Tempo-30-Zone.

Buxtehude. Weil das Geld knapp war, ließ Baurat Otto Wicht kurzerhand 200 Betonringe in die Straßen stellen und bepflanzen. „Kübel-Otto“ nannten ihn die Buxtehuder deshalb.

Fußgänger und Radfahrer freuten sich über den groß angelegten Verkehrsversuch, der zunächst bis 1986 dauern sollte. Die Autofahrer hingegen waren nur mäßig begeistert: Zuvor legten sie die Strecke von der Stadtgrenze bis zum Bahnhof in vier Minuten zurück. Das Gymnasium an der Konopkastraße erreichten „Sportliche“ sogar noch schneller. Doch Kritiker bemängelten nicht nur den eingeschränkten Fahrspaß: Der ADAC beklagte, die Kübel behinderten die „freie Sicht“ der „freien Bürger“. „Lebensgefährlich“, urteilte die fahrende Gemeinschaft. „Herr Wicht, die Stadt ist dicht" reimte der Altstadtverein, dessen Mitglieder Umsatzeinbußen für ihre Geschäfte befürchteten. Heute sind die Betonringe aus Buxtehude verschwunden. Sie wichen Blumenbeeten und modernen Verkehrsinseln. Die Regelung allerdings hat über die Stadtgrenzen hinaus Bestand: Tempo-30-Zonen gibt es nun in nahezu allen deutschen Wohngebieten.